

von Matthea
Stand: 08.23.2025
Anmutig, provokant, berühmt - "Die Geburt der Venus"
Goldenes langes Haar, das den nackten Körper umwallt, aus einer Muschel entsteigend. Bei dieser Beschreibung werden viele sofort ein Bild vor Augen haben - "Die Geburt der Venus". Das Früh-Renaissance Gemälde stammt vom italienischen Künstler Sandro Botticelli und gilt als weltbekannt. Die 'Venus aus der Muschel' vereint antike Mythologie, christliche Symbolik und neuplatonische Philosophie. Als erste große Darstellung eines weiblichen Aktes seit der Antike war es in seiner Zeit ebenso kühn wie tiefgründig. Heute hängt die Venus von Botticelli in den Uffizien in Florenz und gilt als Inbegriff der Renaissance-Idee von Schönheit, Harmonie und geistiger Wiedergeburt.
Die Geschichte hinter der 'Venus in der Muschel'
Der Mythos der Venus
Die mythologische Entstehungsgeschichte der Venus beginnt bei den ältesten griechischen Erzählungen, insbesondere bei Hesiod. Der Dichter schildert, wie Gaia, die Göttin der Erde, ihren Sohn Kronos dazu anstiftet, seinem Vater Uranos – dem Himmel – die Genitalien mit einer Sichel abzutrennen, da dieser sie und ihre Kinder unterdrückt. Kronos führt den grausamen Akt aus, wirft die abgeschnittenen Teile ins Meer, und aus der daraus aufschäumenden Gischt erhebt sich schließlich Venus, die Göttin der Liebe, Schönheit und Sinnlichkeit.
Trotz des Titels zeigt Botticellis Gemälde streng genommen nicht due Geburt der Venus, sondern ihre Ankunft an Land. Diese Szene basiert auf dem Gedicht „Stanza per la giostra“ des Humanisten Angelo Poliziano. Darin wird beschrieben, wie der Westwind Zephyr Venus auf einer Muschel über das Meer gleiten lässt, bis sie am Ufer ankommt und von einer der Göttinnen der Jahreszeiten empfangen wird.
Neben der Mythologie spielt auch die antike Kunst eine zentrale Rolle in Botticellis Komposition. Die Haltung der Venus – wie sie sich schamhaft mit den Händen und ihrem Haar bedeckt – erinnert stark an die sogenannte „Schamhafte Venus“, eine antike Skulptur aus dem Besitz der Medici-Familie. Diese Geste verweist auf eine platonisch inspirierte Vorstellung von Liebe, bei der nicht das Körperliche, sondern das Geistige im Vordergrund steht. Botticelli, beeinflusst von der neoplatonischen Philosophie seiner Zeit, verbindet in „Die Geburt der Venus“ die antike Mythologie mit einem idealisierten Menschenbild, das Schönheit als Ausdruck des Göttlichen versteht.
Motiv und Interpretation
Im Zentrum des Renaissance Gemäldes steht die lebensgroß dargestellte Venus, wie sie auf einer überdimensionalen Muschel dem Ufer entgegengleitet. Ihre Pose ist an eine antike Skulptur angelehnt, die sogenannte „Schamhafte Venus“ – mit einer Hand bedeckt sie ihre Brüste, mit der anderen ihre Scham. Ihr langes, goldenes Haar umrahmt ein feines, anmutiges Gesicht, das Ruhe, Sanftheit und fast melancholische Zurückhaltung ausstrahlt. Diese Darstellung steht sinnbildlich für die Renaissance-Idee der idealisierten, göttlich inspirierten Frau.
Links im Bild treiben Zephyr, der Windgott, und seine Gattin Chloris das Geschehen voran. Eng umschlungen schweben sie durch die Lüfte. Zephyrs geblähte Wangen deuten auf den letzten Windstoß hin, der Venus sicher ans Ufer trägt. Die in Rosenblätter gehüllte Luft um sie herum verweist auf die Verbindung zwischen Venus und der Entstehung der Rose, einem Symbol der Liebe, das laut Mythologie gemeinsam mit ihr auf die Welt kam.
Am rechten Bildrand wartet eine Hore – eine der Göttinnen der Jahreszeiten – auf Venus’ Ankunft. Sie streckt der nackten Göttin ein rosafarbenes Gewand entgegen, das mit Frühlingsblumen geschmückt ist. Selbst trägt sie ein weißes Kleid, ebenfalls floral verziert, und wird durch die Blumenmotive und eine blaue Anemone zu ihren Füßen als Hore des Frühlings identifiziert. Damit verweist das Gemälde nicht nur auf die mythologische Szene, sondern auch symbolisch auf den „Frühling“ der Stadt Florenz zur Zeit der Medici – ein neues Zeitalter von Kunst, Wissen und Schönheit.
Sandro Botticelli - der Schöpfer der Venus
Das berühmte Venus Kunstwerk stammt von Sandro Botticelli, der um 1445 in Florenz geboren wurde und zu den bedeutendsten Malern der italienischen Frührenaissance zählt. Aus einfachen Verhältnissen stammend, erhielt Sandro Botticelli eine Ausbildung bei Fra Filippo Lippi und gründete 1470 seine eigene Werkstatt. Durch seinen prägnanten Stil anmutiger Figuren, klarer Linien und idealisierter Schönheit, wurde er rasch zu einem gefragten Künstler am Hof der Medici. Besonders eng war seine Beziehung zu Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici, einem kunstliebenden Mitglied der jüngeren Medici-Linie, der Botticelli mit dem Venus Bild in der Renaissance beauftragte. Lorenzo war nicht nur Mäzen, sondern auch Teil eines humanistischen Umfelds, das Künstler, Dichter und Philosophen versammelte.
Der Zugang zu diesem von Bildung und Philosophie geprägten Kreis bedeutete für Sandro Botticelli weit mehr als nur künstlerisches Prestige – er wurde Teil einer Bewegung, die das antike Erbe mit christlichen und ethischen Idealen verschmolz. Auch nachdem die Medici 1492 mit dem Tod Lorenzos „il Magnifico“ an Einfluss verloren, blieb Botticelli künstlerisch aktiv. Seine späteren Werke zeigen eine deutliche Hinwendung zu religiösen Themen, beeinflusst vom aufkommenden Bußprediger Savonarola. Dennoch zeugt etwa seine eindrucksvolle Illustration zu Dantes "Göttlicher Komödie" von seiner fantasievollen Bildsprache und seinem ungebrochenen künstlerischen Können. Botticelli starb 1510 verarmt und beinahe vergessen – doch mit Werken wie „Die Geburt der Venus“ schuf er Kunst für die Ewigkeit.
"Die Geburt der Venus" - Wert und Wirkung bis heute
„Die Geburt der Venus“ gilt bis heute als eines der ikonischsten Meisterwerke der Kunstgeschichte und als Sinnbild der italienischen Renaissance. Seine Wirkung reicht weit über seine Entstehungszeit hinaus – das Bild hat Künstler*innen über Jahrhunderte hinweg inspiriert, von den Präraffaeliten bis hin zur modernen Popkultur. Als Teil des kulturellen Erbes Italiens ist das Gemälde nicht käuflich und besitzt daher keinen offiziellen Marktwert – sein künstlerischer und historischer Wert ist jedoch unbezahlbar. Um diesem bedeutenden Erbe gerecht zu werden, wurde der Saal in den Uffizien, in dem das Werk hängt, 2016 umfassend restauriert: Seitdem erstrahlt „Die Geburt der Venus“ unter natürlichem Licht und mit modernen Sicherheitsvorkehrungen.
Auch bei den Künstler*innen des Studierenden Kunstmarkts kann man Einflüsse der Botticelli Venus erkennen. Unter anderem Juliana Gutiérrez Wiest, Martina Schepperle, Nazanin Raji oder Irinia Zich schufen Venus Malereien, die an das Gemälde von Botticelli erinnern. Die antike Mythologie als Inspiration findet man zudem bei SKM-Künstler*innen wie I saw - Aysa M, Anna Leisner oder Michael Tauschke. Entdecke HIER alle SKM-Werke der Kategorie 'Mythologie und Symbolismus'.
FAQs zu Botticellis Venus
„Die Geburt der Venus“ symbolisiert Schönheit, Liebe und göttliche Harmonie. Das Gemälde zeigt die mythische Geburt der Venus, der römischen Göttin der Liebe, aus dem Meer. Es steht auch für die Wiedergeburt klassischer Ideale in der Renaissance. Die Darstellung betont die Verbindung zwischen Natur, Mythologie und ästhetischer Vollkommenheit.
Das Venus Gemälde ist ein unbezahlbares Kunstwerk und gehört zum italienischen Kulturerbe. Da es sich im Besitz des Staates befindet und ein zentrales Werk der Kunstgeschichte ist, wird es nicht verkauft und hat keinen offiziellen Marktwert. Kunstexperten schätzen, dass es im Falle eines hypothetischen Verkaufs mehrere Hundert Millionen Euro erzielen könnte. Sein kultureller und historischer Wert übersteigt jedoch jede Geldsumme.
„Die Geburt der Venus“ wird in den Uffizien (Galleria degli Uffizi) in Florenz, Italien, ausgestellt. Es ist eines der bekanntesten Werke des Museums und ein Highlight für Besucher aus aller Welt. Seit dem 19. Jahrhundert ist es dort öffentlich ausgestellt. Das Gemälde zieht jährlich Millionen Kunstliebhabende an.
Das Gemälde „Die Geburt der Venus“ wurde von Sandro Botticelli gemalt. Er schuf es um 1485–1486 während der italienischen Renaissance. Botticelli war bekannt für seine idealisierte Schönheit und symbolischen Darstellungen. Das Werk gilt als eines seiner Meisterwerke und als Ikone der Renaissancekunst.
Laut der Mythologie wird Venus (griechisch: Aphrodite) aus dem Meeresschaum geboren, nachdem der Titan Kronos die Genitalien seines Vaters Uranos ins Meer warf. In „Die Geburt der Venus“ erscheint sie nackt auf einer Muschel, vom Windgott Zephir ans Ufer getragen. Blumen und eine Nymphe begrüßen sie, was ihre Ankunft in der Welt symbolisiert. Diese Szene steht für Reinheit, Anmut und neue Anfänge.
Häufig gestellte Fragen
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