Reflexion III
Edition | Unikat |
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Sujet | Mythologie und Symbolismus |
Technik | Malerei |
Höhe | 150 cm |
Breite | 150 cm |
Länge/Tiefe | 2.5 cm |
Sprühpigment auf vernähtem Nessel und Cord-Stoff
Das quadratische Bild strahlt durch seine erbauliche Farbgebung eine lebendige Energie aus. Die Leinwand besteht aus zwei horizontal vernähten Stoffstücken: die obere Hälfte aus senffarbenem Cord-Stoff, die untere Hälfte aus Nesselstoff, die mit Bleiche gebatikt wurden. Diese Kombination von Texturen und Farben schafft eine faszinierende visuelle Grundlage.
Auf dieser Leinwand sind die Punkte, die als Reflexionseinheiten dienen, kunstvoll angeordnet. Diese Punkte überlagern sich teilweise und erzeugen ein flimmerndes Erscheinungsbild, das der Komposition eine zusätzliche Dynamik und Lebendigkeit verleiht. Die Farbgebung und der flimmernde Effekt der Punkte sind inspiriert von den Werken des abstrakten Expressionisten Mark Rothko, dessen energetische Bilder eine starke emotionale Wirkung auf die Betrachter haben.
Der senffarbene Cord-Stoff im oberen Teil des Bildes verleiht der Komposition eine warme, erdige Textur, während der gebleichte Nesselstoff im unteren Teil einen organischen, fast ätherischen Kontrast bietet. Diese texturalen und farblichen Gegensätze schaffen eine harmonische Spannung, die den Betrachter in ihren Bann zieht.
Durch die Überlagerung und das Flimmern der Reflexionseinheiten entsteht ein dynamisches Spiel aus Licht und Farbe, das an die tiefen, emotionalen Schichten von Rothkos Werken erinnert. Der Künstler schafft es, durch diese innovative Kombination von Materialien und Techniken eine visuelle Erzählung zu inszenieren, die sowohl ästhetisch ansprechend als auch konzeptuell tiefgründig ist.
Die erbauliche Farbgebung und die lebendige Komposition laden den Betrachter ein, sich intensiv mit den Details und Schichten des Bildes auseinanderzusetzen. Die Reflexionseinheiten und ihre Überlagerungen verstärken die emotionale Wirkung und erzeugen ein Gefühl von Bewegung und Energie.
Dieses Werk ist ein beeindruckendes Beispiel für die analytische Malerei, in der die Untersuchung von Farbe, Form und Struktur im Mittelpunkt steht. Die von Rothko inspirierte Farbgebung und der flimmernde Effekt der Punkte verleihen dem Bild eine zeitlose Qualität, die sowohl den Intellekt als auch die Sinne anspricht. Der Künstler lädt den Betrachter ein, in die verschiedenen Dimensionen und Schichten des Bildes einzutauchen und eine persönliche Verbindung zu den dargestellten Kompositionen zu finden.
Konstantin Lischkoff-Knecht
Herr Knecht studierte 2012 bis 2020 Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Günther Förg und Jorinde Voigt.
Knecht nahm auch bei der Projektklasse Anne Imhof teil und stand in regem Austausch mit diversen Profesor*innen und Student*innen der Akademie.
Artist Statement
Meine künstlerische Reise ist tief verwurzelt im abstrakten Expressionismus, einem Stil, der sich durch spontane, emotionale und ungezügelte Ausdrucksformen auszeichnet. Die Werke von Pionieren wie Mark Rothko, Willem de Kooning, aber auch Künstler wie Cy Twombly und Georg Baselitz haben mein Verständnis und meine Wertschätzung für die rohe, unmittelbare Kraft der Farbe und Form maßgeblich geprägt.
In meinen Gemälden strebe ich danach, die Grenzen der visuellen Sprache auszuloten und die Emotionen und Gedanken, die mich bewegen, auf die Leinwand zu bringen. Der abstrakte Expressionismus bietet mir die Freiheit, mich jenseits der traditionellen Formen und Vorstellungen auszudrücken. Diese Stilrichtung erlaubt es mir, mit Farben, Texturen und Kompositionen zu experimentieren, um eine tiefe und oft intuitive Resonanz zu erzeugen.
Jede Leinwand ist für mich eine Schlachtbank, auf der ich mit inneren Konflikten, Gefühlen und Gedanken abrechne. Die Bewegung des Pinsels, das Fließen von Farbe und die groben Gesten spiegeln die Intensität und Spontaneität wider, die den Kern meiner Arbeit ausmachen. Der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung eine ganz intime Rolle: Das Fließen der Farbe und das damit verbundene Entstehen des Bildes ist für mich ein Vergehen der unmittelbar verhandelten Zustände meines Innenlebens. Dieser Prozess wird der Betrachter*in letztlich unterschlagen – zu Gesicht bekommt die Betrachter*in lediglich das Urteil meines Prozesses. Durch diese ungefilterte künstlerische Ausdrucksweise strebe ich danach, die Betrachter*innen in eine Gefühls-Welt zu ziehen, die ebenso subjektiv und vielschichtig ist wie die menschliche Erfahrung selbst.
Der abstrakte Expressionismus hat mir nicht nur einen stilistischen Rahmen, sondern auch eine philosophische Grundlage gegeben. Er erinnert mich daran, dass Kunst nicht nur gesehen, sondern erlebt werden sollte – sie soll eine direkte und oft persönliche Verbindung zwischen dem Werk und dem Betrachter schaffen.
Ausstellungen (Auswahl):
2015 Polish Institute Platan / Latarka Gallery (Budapest)
2015 Salon Kennedy (Frankfurt)
2015 Kunstverein Wiesbaden (Wiesbaden)
2016 Katholische Akademie München (München)
2017 Lothringer 13 (München)
2017 Art Homes (München)
2018 Kunstarkaden (München)
2018 Haus 10 (Fürstenfeldbruck)
2023 Kunstarkaden (München)
2024 Kunstpavillon (München)