ohne Titel
Edition | Unikat |
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Sujet | Porträt |
Technik | Malerei |
Höhe | 150 cm |
Breite | 100 cm |
Länge/Tiefe | 6 cm |
Acryl auf Holz auf Keilrahmen
Das Gemälde "ohne Titel" von Konstantin Lischkoff-Knecht präsentiert eine junge Frau in einer Aktdarstellung, gekleidet in einem schwarzen BH. Sie steht selbstbewusst und aufrecht, den Blick direkt auf den Betrachter gerichtet, was eine starke Präsenz und Entschlossenheit ausstrahlt. Diese Darstellung kombiniert sowohl das sinnliche als auch das kraftvolle Element der Weiblichkeit.
Lischkoff-Knecht verwendet erneut seine einzigartige Acrylmalerei-Technik, bei der die Farbe in flüssigen Bahnen die Leinwand hinunterläuft. Diese Technik führt zu einer faszinierenden Kombination aus Realismus und Abstraktion, indem sie die Figur der Frau verfremdet und gleichzeitig ihre Form hervorhebt. Die fließenden Farben erzeugen eine lebendige und dynamische Textur, die die Bewegung und das Leben im Bild betont.
Die Farbpalette des Bildes, dominiert von gedeckten Tönen und dem markanten Schwarz des BHs, kontrastiert mit den fließenden Linien und verleiht der Komposition eine elegante und doch kraftvolle Ausstrahlung. Die schwarzen und grauen Nuancen betonen die Konturen der Frau und heben ihre Figur hervor, während die fließende Farbtechnik eine surreale und zugleich sinnliche Atmosphäre schafft.
In der Malerei ohne Titel spielt der Aspekt der Zeit eine bedeutende Rolle. Der Malprozess selbst wird zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Subjektivität und den Emotionen des Künstlers. Das Bild zeigt nur das Endergebnis dieser kreativen Reise, die inneren Gedanken und Gefühle des Künstlers bleiben dem Betrachter verborgen. Dieser Aspekt fügt dem Werk eine zusätzliche Schicht der Reflexion und Interpretation hinzu, da der Betrachter das Bild auf seine Weise erfassen und interpretieren muss.
Das Gemälde ist mehr als nur eine Aktdarstellung; es ist eine Erkundung der Themen Selbstbewusstsein, Sinnlichkeit und die komplexen Gefühle, die diese hervorrufen können. Lischkoff-Knecht fordert den Betrachter heraus, die subtile Wechselwirkung zwischen der Selbstwahrnehmung der Frau und ihrer Darstellung zu erkennen. Durch seine innovative Technik und die kraftvolle Darstellung der Frau gelingt es dem Künstler, eine tief emotionale und fesselnde visuelle Erfahrung zu schaffen. Das Bild steht als ein beeindruckendes Beispiel für Lischkoff-Knechts Fähigkeit, traditionelle Genregrenzen zu überschreiten und durch seine expressive Technik eine neue Ebene der künstlerischen Ausdruckskraft zu erreichen.
Konstantin Lischkoff-Knecht
Herr Knecht studierte 2012 bis 2020 Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Günther Förg und Jorinde Voigt.
Knecht nahm auch bei der Projektklasse Anne Imhof teil und stand in regem Austausch mit diversen Profesor*innen und Student*innen der Akademie.
Artist Statement
Meine künstlerische Reise ist tief verwurzelt im abstrakten Expressionismus, einem Stil, der sich durch spontane, emotionale und ungezügelte Ausdrucksformen auszeichnet. Die Werke von Pionieren wie Mark Rothko, Willem de Kooning, aber auch Künstler wie Cy Twombly und Georg Baselitz haben mein Verständnis und meine Wertschätzung für die rohe, unmittelbare Kraft der Farbe und Form maßgeblich geprägt.
In meinen Gemälden strebe ich danach, die Grenzen der visuellen Sprache auszuloten und die Emotionen und Gedanken, die mich bewegen, auf die Leinwand zu bringen. Der abstrakte Expressionismus bietet mir die Freiheit, mich jenseits der traditionellen Formen und Vorstellungen auszudrücken. Diese Stilrichtung erlaubt es mir, mit Farben, Texturen und Kompositionen zu experimentieren, um eine tiefe und oft intuitive Resonanz zu erzeugen.
Jede Leinwand ist für mich eine Schlachtbank, auf der ich mit inneren Konflikten, Gefühlen und Gedanken abrechne. Die Bewegung des Pinsels, das Fließen von Farbe und die groben Gesten spiegeln die Intensität und Spontaneität wider, die den Kern meiner Arbeit ausmachen. Der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung eine ganz intime Rolle: Das Fließen der Farbe und das damit verbundene Entstehen des Bildes ist für mich ein Vergehen der unmittelbar verhandelten Zustände meines Innenlebens. Dieser Prozess wird der Betrachter*in letztlich unterschlagen – zu Gesicht bekommt die Betrachter*in lediglich das Urteil meines Prozesses. Durch diese ungefilterte künstlerische Ausdrucksweise strebe ich danach, die Betrachter*innen in eine Gefühls-Welt zu ziehen, die ebenso subjektiv und vielschichtig ist wie die menschliche Erfahrung selbst.
Der abstrakte Expressionismus hat mir nicht nur einen stilistischen Rahmen, sondern auch eine philosophische Grundlage gegeben. Er erinnert mich daran, dass Kunst nicht nur gesehen, sondern erlebt werden sollte – sie soll eine direkte und oft persönliche Verbindung zwischen dem Werk und dem Betrachter schaffen.
Ausstellungen (Auswahl):
2015 Polish Institute Platan / Latarka Gallery (Budapest)
2015 Salon Kennedy (Frankfurt)
2015 Kunstverein Wiesbaden (Wiesbaden)
2016 Katholische Akademie München (München)
2017 Lothringer 13 (München)
2017 Art Homes (München)
2018 Kunstarkaden (München)
2018 Haus 10 (Fürstenfeldbruck)
2023 Kunstarkaden (München)
2024 Kunstpavillon (München)