Leonhard Mihm
zu verstehen. Das, was für mich passiert, versuche ich auf der Leinwand zu speichern. Kunst ist der
Weg der Heilung.
Der Akt des Kreierens, um sich wieder zu spüren. Ich gebe alles auf der Leinwand, es sollte so
gemalt werden, als ob das Leben auf dem Spiel steht. Kunst ist für mich keine Unterwerfung,
sondern eine Eroberung. Nur in der Kunst ist die Freiheit keine Illusion.
Bildende Kunst muss anders als das Leben sein. Sie darf nicht zu sehr stimulieren, gleichzeitig
muss sie aber ganz nah dran sein.
Durch das künstlerische Schaffen frei werden von jeglicher Ideologie - Individualität.
Kunst muss erhaben sein - Schrecken -, sonst ist es bloß Dekoration.
Ein Bild muss explizit sein: Die abstrakten Bilder reden mit vorgehaltener Hand.
Der Laut eines Musikers ist wie ein Strich auf dem Papier. Man möchte ihn hören und sehen: Wie
der Musiker sich bewegt und der Maler sich bewegt hat - Expressionismus.
Neue Ideen werden immer zuerst musisch vorgestellt - das Gefühl weckt den Verstand.
Die Idee kommt beim Machen - Inter-Pretation.
Nirgendwo werden so viele Entscheidungen getroffen, wie in einem künstlerischen Prozess. Oder
passieren sie einfach so?
Der Künstler als Forscher am Sein.
Der Maler sagt sein letztes Wort immer mit dem Bild.