Leon Tine

Leon Tine (*1995) lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte Bildende Kunst an der Universität der Künste Berlin. In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sie sich mit Zwischenräumen: mit Momenten, in denen sich Formen verlieren oder verbinden, in denen etwas Persönliches sichtbar wird, ohne sich vollständig zu zeigen. Der weibliche Körper steht dabei häufig im Zentrum, verstanden als Ausdruck von Empfindung und Beziehung.

„Symbiose bedeutet für mich: sich verlieren dürfen, um sich auf anderer Ebene wiederzufinden.“

Ihre Malerei bewegt sich zwischen Figuration und Abstraktion. Weibliche Körper erscheinen als durchlässige, empfindsame Strukturen, die sich mit Farbe, Fläche und Umgebung verweben. Es entstehen Bildwelten, in denen Sichtbarkeit und Auflösung, Linie und Atmosphäre miteinander verschmelzen. Die Farbwahl – oft in Blau, Türkis, Lila und warmen Rosatönen – erfolgt intuitiv und begleitet die Komposition durch eine gezielte emotionale Stimmigkeit. Seit einiger Zeit erweitert sie ihre künstlerische Praxis auch um keramische Formen.

Viele ihrer Arbeiten entwickeln sich aus einer körpernahen, weiblich geprägten Bildsprache, die sowohl das Verletzliche als auch das Kraftvolle thematisiert. Ihre künstlerische Position versteht sich als eine Suche nach Formen, in denen sich Nähe ausdrücken lässt, ohne vollständig greifbar zu sein. Auch der innere Widerspruch zwischen dem Wunsch nach Kontrolle und dem Vertrauen ins Loslassen prägt diesen Prozess. Dabei sucht sie nach Bildräumen, in denen sich Intimität, Auflösung und Verbundenheit erfahrbar machen lassen.