Künstlerinterview Johanna Hodler
Unsere Künstlerin des Monats ist Johanna Hodler, wir haben sie mal unter die Lupe genommen und ihr ein paar Fragen gestellt. Viel Spaß beim eintauchen in Johannas Welt.
Wo und was studierst du??
Da ich Kunst praktizieren genauso liebe und wichtig finde wie die Kunstvermittlung, habe ich mich dazu entschieden Kunst auf Lehramt, an der Universität zu Köln, zu studieren.
Welche Themen tauchen in deiner Arbeit auf??
Hauptsächlich beschäftige ich mich mit Gesichtern, Ausdrücken und Emotionen. In einer meiner Werkserien beschäftige ich mich mit Alltagsgedanken, die jede:r von uns kennt. Expressive Köpfe verbildlichen dabei unsere alltäglichen Bedürfnisse, Aufgaben, Hürden und die stetige Konfrontation mit einem selbst und die daran geknüpften Gefühle und Emotionen. Aktuell merke ich zudem, dass sich mein Horizont etwas erweitert und zu den Gesichtern auch andere Objekte meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Momentan finde ich alte Automaten und Geräte in Verbindung mit dem Menschen oder der Natur sehr spannend.
Mit welchen Materialien und Techniken arbeitest du am liebsten?
Ich male alle meine Werke mit der One-Line-Technik, was bedeutet, dass ich dabei den Stift nicht absetzte und alles aus einer einzigen Linie entsteht. Die Linien erweitere ich dann mit Acryl, Tinte, Spachtelmasse, Buntstiften und anderen Materialien.
Eunjeong Kim / Künstlerin des Monats Januar 2024 auf Studierenden Kunstmarkt
Werke von Eunjeong Kim
Malst du mit Vorlagen?
Manchmal halte ich Momente fotografisch fest und versuche diese dann mit meiner Technik auf Leinwand zu übertragen.
In den meisten Fällen male ich dennoch aus dem Kopf und ohne Vorlage.
Welche Künstler:innen inspirieren dich besonders?
Tatsächlich inspirieren mich am meisten die Menschen aus meinem kreativen Umfeld, da ich oft die Entstehungsprozesse und Gedanken mitbekomme, die in die individuellen Arbeiten einfließen. Ich finde aber auch die fotografische Auseinandersetzung von Roni Horn mit dem Wasser sehr spannend. Auch Wolfgang Tillmans sensible Art zu fotografieren finde ich total beeindruckend. Arnulf Rainers „Face Farces“ und die dynamische Kombination aus fotografischem Selbstporträt und Malerei hat mich während meines Studiums auch sehr lange begleitet. Besonders inspiriert haben mich zudem die Gesichter und Arbeiten von Christiane Spangsberg.
Wo findest du deine Motive?
Im Alltag, in Konversationen, im Austausch mit Freund:innen, beim Essen, in Supermärkten, in Reaktionen, in Gedanken, auf Reisen, in Musik, im Atelier, auf der Straße, im Museum, in Gefühlen, in Filmen, in der Natur. Wo malst du? Im „Getriebe147“, einem wunderschönen Atelier in Köln. Dort bin ich bereits seit fast 4 Jahren und könnte mir keinen besseren Ort zum kreativ werden vorstellen. Je nachdem wie das Wetter ist male ich drinnen, oder in unserem kleinen Garten im Innenhof in dem oft kleine Eichhörnchen umherspringen und ihre Nüsse verstecken. Dort sind wir 12 verschiedene Künstler:innen und teilen unsere Prozesse miteinander.
Was machst du außerhalb deines Studiums?
Aktuell bin ich ein halbes Jahr in Spanien/Valencia um die Sprache zu lernen, meine Masterarbeit in Kunst zu schreiben und mich hier inspirieren zu lassen. Ich reise generell sehr gerne und bin hin und wieder länger an Orten um sie wirklich wahrnehmen zu können und ein Gespür für diesen Ort entwickeln zu können. Ich beobachte gerne den Alltag, mag urbane, sowie natürliche Geräuschkulissen und finde es spannend zu sehen wie unterschiedlich und dennoch gleich Menschen doch sind. Zudem gehe ich gerne zum Yoga, liebe Hunde, koche sehr gerne und versuche so gut es geht meine Zimmerpflanzen am leben zu lassen.
Hast du eine besondere Erfahrung mit einem Kunden gemacht?
Ja, schon einige. Ich mag es sehr gerne meine Werke persönlich auszuliefern, wenn es die Distanz erlaubt. Dabei sind schon viele nette Gespräche mit einem Kaffee entstanden.
Möchtest du noch etwas mitteilen/erzählen?
Ich möchte mich gerne bei meiner Mutter bedanken. Sie hat mich von klein auf an die Kunst herangeführt, mit mir gemalt, gebastelt, gebaut, geklebt, gesammelt, mich bei Enttäuschungen aufgefangen, mir Lösungsansätze gezeigt und mich mit ihrer Liebe für Kreativität sehr geprägt. Kreatives Schaffen in jeglicher Form bietet ein so wichtiges Ventil, fördert die Selbstwirksamkeit und die Lösungs- und Handkungskompetenz. Ich hoffe sehr, dass ich das irgendwann meinen Schüler:innen auch so vermitteln kann, wie es meine Mutter getan hat. Danke Mama!
Eunjeong Kim / Künstlerin des Monats Januar 2024 auf Studierenden Kunstmarkt
Werke von Eunjeong Kim
Häufig gestellte Fragen
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