Das Aktgemälde im Laufe der Zeit
Blicken wir in der Zeit zurück, begegnet uns der wohl erste Akt im Jahr 25.000 v. Chr. Die "Venus von Willendorf" wurde 1908 in Österreich entdeckt. Die 11 cm große Figur, die aus Kalkstein herausgearbeitet wurde, erscheint wie ein wahres Fruchtbarkeitssymbol: ein runder Bauch, große Brüste, ein überproportionales Gesäß, volle Schenkel und detailliert dargestellte Schamlippen. Ein beeindruckender Fund! Als eines der ältesten und vielfältigsten Genre erfreut sich der Akt großer Beliebtheit, doch erst die Griechen erhoben ihn zwischen 1200 v. Chr. - 600 n. Chr. zum selbstständigen Kunstgegenstand.
Der Blick und die Wertung des Akts und der Aktgemälde wandelte sich mit der Zeit aber immer wieder. Vom Mittelalter bis ins 15. Jahrhundert galt der nackte Körper als Sünde, Elend, Not, Schande, Unreinheit oder Armut und war daher eher verpönt. Aktdarstellungen und Aktgemälde waren nur für religiöse Motive zugelassen, beispielsweise erforderte die Geschichte von Adam und Eva die Nacktheit. Die Renaissance brachte wieder neuen Schwung in die Aktmalerei und gilt als eigentlicher Beginn der europäischen Aktzeichnung. Von dort an gilt sie als selbstständiges Kunstwerk.
Aktbilder als Kunst des menschlichen Körpers
weibliche Aktgemälde
Aktgemälde findet man in allen großen Museen wie dem Louvre oder dem MoMA. Doch was steckt hinter dem Begriff Akt? Gerade Aktbilder von Frauen sind populär und omnipräsent. Die Definition des Akts schließt jedoch alle nackten menschlichen Körper mit ein und findet sich in Zeichnungen, Malerei, Grafik, Skulptur und Fotografie wieder. Ursprünglich bezeichnet der Begriff Akt die grafische Studie vom menschlichen Körper. Durch weibliche Aktgemälde kann ein Raum, in dem die Kraft und Einzigartigkeit jeder Frau in den Mittelpunkt gerückt wird, eröffnet werden. Dabei kann dem weiblichen Körper Selbstliebe, Stärke und der Vielfalt verliehen werden. Dabei erzählt jedes Bild eine Geschichte über die Schönheit und Facetten des weiblichen Körpers - von zarter Grazie bis zu kraftvoller Anmut.
männliche Aktgemälde
Nicht so populär und oft thematisiert wie Frauen in Aktgemälden ist der Männerakt. Dennoch hat männlicher Aktmalerei eine lange Entwicklung hinter sich. Im antiken Griechenland spielte der männliche Akt durch die sportlichen Wettkämpfe eine große Rolle. Dieses Kräftemessen fand sich auch in der Kunst wieder. Nach und nach entwickelte sich das Aktbildnis des jungen Mannes zum Idealbild vieler Skulpturen und so auch als ein angestrebtes Idealbild. In der gotischen Kunst hingegen war die Nacktheit ein absolutes Tabu. Bis zur Renaissance war die katholische Kirche die einzige Förderin der Kunst und ließ daher keine Nacktheit zu. Während der Renaissance kehrte das klassische Idealbild der griechisch-römischen Kultur zurück und insbesondere der männliche Akt stand im Fokus. Im Barock entstand eins der bis heute eines der berühmtesten und am meisten vervielfältigten Aktbildmotive: Leonardo da Vincis "vitruvianischer Mensch".
Paare in Aktgemälden
Abgesehen von der Darstellung eines Menschen, gibt es auch Aktgemälde, welche die Verbindung von Paaren darstelle. Meist finden wir in dieser Kunst zwei wiederkehrende Motive: Liebe und/oder Lust. Dabei geht es nicht um eine pornographische Darstellung, sondern darum die Geschichte von Körpern und Emotionen zu erzählen: sinnliche Anziehungskraft, überkommende Begierde oder innige Verbindungen. Ein schönes Beispiel dafür ist das Werk "Die Umarmung - Liebespaar II" (1917) von Egon Schiele. Der Künstler der Wiener Moderne fängt einen intimen, beschwingten Moment ein. Im Fokus steht hier nicht die Nacktheit, sondern die Verbundenheit der beiden Personen.
Die Klischees der Aktmalerei
Denken wir an Aktmalerei kommen uns direkt ein Klischee in den Kopf: starke Männer und schöne Frauen. Oft steht in der Kritik, dass Aktgemälde idealtypischen Schönheitsideale wiederspiegeln: Frauen in größtenteils schwachen Posen, idealisierte Körperdarstellungen oder auch die sexuelle Bereitschaft der Frau. Klischees von Aktbildern von Männern hingegen sind: Idealisierung der Muskulatur, starke und machtvolle Posen und sexuelle Überlegenheit. Akt muss sich auch oft dem Vorurteil der Fokussierung auf Erotik stellen. Dabei wird Aktgemälden vorgehalten, dass sich ausschließlich mit der Darstellung des Körpers als sexuelles Objekt beschäftigen. Aber Aktmalerei ist viel mehr als ihre Klischees. Sie können mit Normen brechen, Körper in ihrer Ganzen Schönheit zeigen, Emotionen zwischen Menschen als Kunstwerk, das es ist, darstellen. Aktmalerei ist heute nicht mehr nur ein Erkunden des menschlichen Körpers. Sondern liefert Möglichkeiten gesellschaftliche Klischees positiv zu beeinflussen und Authentizität, sowie Individualität zu fördern. Bei dem Studierenden Kunstmarkt findest du Aktgemälde, welche genau das zu dir bringen können.
Die Bedeutung von Aktmalerei in der modernen Kunst
Aktgemälde sind in der moderen Kunst viel mehr als nur ein Abbilden des menschlichen Körpers. Sie bietet uns ein kraftvolles Mittel, um Selbstliebe, Freiheit und die individuelle Identität auf eine unbeschreibliche Weise auszudrücken. Wir finden immer wieder die Betonung der Selbstliebe in den Werken. Und brauchen wir nicht alle manchmal eine Erinnerung daran uns selbst und unseren Körper zu lieben? Aktgemälde lassen uns eigene Körper umarmen und feiern. Zudem sprießen die Werke nur vor Freiheit. Künstler:innen können durch die Freiheit in Aktgemälden Normen und gesellschaftliche Tabus brechen. Lust und Liebe sind Themen die die Menschheit seit Beginn an beschäftigen und Kunst kann dieses unbeschreibliche Gefühl verkörpern. Die unterschiedlichsten Facetten können uns in Aktgemälden begegnen. Aktgemälde bringen also nicht nur eine lange Geschichte mit sich, sondern ergreifen uns seit jeher. Wer Aktbilder kaufen möchte, findet bei Studierenden Kunstmarkt eine immer größer werdende Auswahl. Hier findet ihr junge Künstler:innen, die dieses Genre alle auf ihre ganz individuelle Weise interpretieren und nehmen euch mit auf eine Reise des menschlichen Körpers und dessen Schönheit, Emotionen und Vielfalt.