time for... - Schirin Düzer
Edition | Unikat |
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Technik | Malerei |
Höhe | 31 cm |
Breite | 23 cm |
Sold
Entstehungsjahr: 2022
Unterschrieben
Acrylfarbe muss nicht zwingend fixiert werden aber ich habe mich trotzdem dazu entschieden, das Bild mit einem Firnis zu versiegeln. Er sorgt dafür, dass Staub, fettige Fingerabdrücke usw. weniger am Bild haften bleiben und der Glanz des Bildes gleichmäßig ist. Außerdem ist es UV-geschützter und die Farben strahlen intensiver. DerFirnis sorgt ferner dafür, dass das Bild konserviert wird, sodass es lange beständig bleibt.
Malpappe ist dünner und leichter als eine Leinwand, ist aber anders als der Name vermuten lässt nicht biegbar sondern sehr stabil. Zum Aufhängen können z.B. Klebe-Ösen, Bilderhaken zum Ankleben oder Bänder verwendet werden, da die Pappe nicht - wie bei Leinwänden üblich - einen Keilrahmen o.Ä. hat. Möglich ist es natürlich auch ganz klassisch in einem Rahmen.
Zum Hintergrund des Bildes:
Als Teil der LGBTQ+ Community (Lesbian, Gay, Bisexual, Trans, Queer and others) ist es mir besonders wichtig, meine Stimme für die Gleichberechtigung zu erheben. Niemand sollte aufgrund seiner Herkunft, Religion, Hautfarbe, der Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung diskriminiert oder verfolgt werden. Statistisch gesehen sind heterosexuelle Menschen, die sich mit dem Geschlecht identifizieren, mit dem sie geboren wurden, die Mehrzahl in der deutschen Gesellschaft. Aber umso wichtiger ist es, selbst wenn man nicht zu der Unterzahl gehört, sich für die Betroffenen zu solidarisieren und deutlich zu machen, dass Diskriminierung immer falsch ist. Im Jahre 2022 sollte es nicht mehr nötig sein, darauf aufmerksam zu machen, aber das ist es. Der Mensch hat Grundrechte und er sollte sich so entfalten können, wie er möchte, solange er niemand anderem Schaden zufügt. Homosexualität, Bisexualität, Asexualität und Intersexualität sind nicht weniger wert als Heterosexualität. Und auch transsexuell zu sein oder sich keinem der beiden Geschlechter zuzuordnen, also nicht-binär zu sein, ist nicht falsch.
Falsch ist, solche Menschen zu diskriminieren. In vielen Ländern steht dieses "Anderssein" unter Strafe. Aber auch in Deutschland werden unzählige Personen von ihrem Umfeld und der eigenen Familie verstoßen.
Es gab in den letzten Jahren viele Erfolge, die unsere Community feiern konnte und darüber bin ich überglücklich. Aber es ist noch nicht genug. Es ist essenziell, dass Menschen so akzeptiert werden, wie sie sind. Und dafür möchte ich meine Stimme erheben. Wie viele Menschen müssen sich noch unwohl fühlen, weil sie sich anders und falsch vorkommen? Wie viele Menschen müssen sich für das, was sie sind, noch verstecken? Wie viele Menschen müssen noch das Gefühl haben, sie können sich selbst nicht lernen zu akzeptieren? Wie viele Menschen müssen sich noch umbringen, weil sie mit der Reaktion der Gesellschaft oder ihres Umfeldes nicht klar kommen? Wie viele Menschen müssen sich noch in ein Leben, in eine Rolle zwingen, die sie eigentlich gar nicht haben möchten? Wie viele Menschen? Es ist Zeit für Veränderung.
Zum Bild:
Ich habe mich für dieses Bild auf die Farben der Bisexualität konzentriert: Blau, Lila und Pink. In meinem Text behandle ich zwar verschiedene Themen, die im Spektrum der Geschlechter und Sexualitäten aufkommen, mich persönlich betrifft aber nur die Bisexualität, sodass für mich dort am meisten Identifikation herrscht. Das soll aber natürlich nicht die Bedeutung der anderen Gruppen mindern. Im Gegenteil: Es heißt "Hey, da ist noch mehr!". Die Zacken im Bild stehen einerseits für die Hürden, die noch vor uns als Gesellschaft liegen, zum anderen aber auch für einen Zaun. Dieser Zaun kann sich in den Köpfen der Menschen befinden, die dieses "Anderssein" als nicht existent abstempeln. Alles, was ich beschrieben habe, ist durch die Wissenschaft klar belegbar und kann nicht abgestritten werden, wenn man sich genauer damit beschäftigt. Der Zaun kann sich auch in den Köpfen der Betroffenen befinden, da sie ihre eigenen Möglichkeiten nicht sehen können oder sich selbst zurückhalten müssen oder wollen.
In vielen Fällen geht es um Aufklärung und Annäherung und ich hoffe, dass ich das mit meinen Bildern in Fällen wie diesem hier erreichen kann. Es wird Zeit!
Schirin Düzer
-bei SKM aktiv seit 02/2021
Einzel- und Gruppenausstellungen:
- 2024 @Kunsthalle Bremen:
Gruppenausstellung Youth for Art "Geburtstagsgäste"
- 17.08.2023 - 31.08.2023 @Creative Space Hub Bremen:
Einzelausstellung "thinking outside the box"
- 21.04.2023 - 29.06.2023 @Creative Hub Bremen:
Gruppenausstellung "Vorstellungsrunde"
- 20.01.2023 - 02.04.2023 @City Galerie Bremen:
Gruppenausstellung "Abendröte"
- 08.10.2022 - 08.01.2023 @Kunsthalle Bremen:
Gruppenausstellung Youth for Art "Sunset"
Zu meiner Arbeitsweise:
Meine Werke zeichnen sich optisch oft durch viele Kontraste, eine ausgeprägte Oberflächenstruktur und meist auch durch starke Farben aus. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Techniken der Malerei, wobei die Arbeitsweise sehr intuitiv und vielschichtig ist. Ich liebe es, das Bild schrittweise aufzubauen und mich somit Schicht für Schicht vorzuarbeiten. Das geschieht mal mit Pinsel, mal mit den Fingern, verschiedenen Spachteln oder Schwämmen. Wenn ich ein Werk beginne, habe ich in der Regel kein fertiges Bild vor Augen sondern lasse mich selbst überraschen und vom Flow treiben.
Auf thematischer Ebene behandele ich gerne Dinge, die mich beschäftigen oder inspirieren; ein besonderer Fokus lag jedoch von Anfang an auf psychischer Krankheit und auf dem Verarbeiten und Teilen persönlicher Erfahrungen. Ich litt lange unter Depressionen, Suizidgedanken und den Folgen von Trauma. In einer Kunst-Therapie lernte ich dann, die Kreativität (die mich in anderen Formen schon mein ganzes Leben lang begleitete) als Werkzeug zu sehen und somit Dinge besser verarbeiten zu können. Für mich ist das Aufmerksam machen auf diese Tabu-Themen eine Herzenssache. Ich möchte mit meinen Bildern und den dazugehörigen Texten dazu beizutragen, dass psychische Krankheit generell und auch Trauma gesellschaftlich stärker thematisiert werden. Unter Umständen kann ein offenerer Umgang mit diesen Themen Leben retten.
Mit Absicht sieht man meist nicht, dass es in meinen Bildern um diese Themen geht...
...denn psychische Krankheit sieht man meist auch nicht auf den ersten Blick.
Ich bin immer offen für Auftragsarbeiten, kontaktieren Sie dafür gern das SKM-Team.