Mein Baby - Schirin Düzer

Edition Unikat
Sujet Politische Kunst
Technik Malerei
Höhe 80 cm
Breite 80 cm
Länge/Tiefe 3.8 cm

900,00 €*

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Acrylfarbe auf Leinwand, Leinwandrahmen bemalt.

Rückseitig beschriftet und unterschrieben.

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Dieses Werk hat eine sehr wichtige persönliche und gesellschaftliche Bedeutung. In Zeiten, in denen das Selbstbestimmungsrecht der Frau noch immer (!) zur Verhandlung steht, erst recht. Ich habe sehr lange an diesem Bild gemalt und jeden Pinselstrich sehr bedacht gesetzt. Alles in diesem Werk hat eine Bedeutung und ist durchdacht. Für den Anfang, wird der folgende Text aber reichen.


Mein Baby, ich kann nicht.

Ich wünschte, ich könnte… doch ich kann nicht.

So gerne wäre ich stark und gesund genug gewesen, um ein Zuhause für dich zu sein.

So gerne wäre ich emotional stabil genug gewesen, um dich beherbergen zu können.

So gerne wäre ich zufrieden genug gewesen, um dich in meinem Leben aus vollstem Herzen willkommen zu heißen.


Doch die bittere Realität ist: ich konnte mich nicht mal um mich selbst kümmern – wie um alles in der Welt hätte ich mich auch noch um dich kümmern können? Als du in mein Leben kamst, war das zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits seit mehreren Jahren depressiv und ein Jahr nachdem du zu mir wolltest, musste ich in eine Klinik… denn mein einziger Gedanke war:


Entweder die helfen mir, oder ich muss mich umbringen. Diese Gedanken sind jetzt sehr fern aber ich weiß, wie real sie sich damals angefühlt haben. Mit dem Mindset „Wenn’s nicht hilft kann ich ja immernoch Suizid begehen“ betrat ich zu dieser Zeit vor fünf Jahren den Flur der Klinik. So sehr war ich am Ende mit meinen Nerven, mit mir, meinem Leben.

Hättest du da rein kommen sollen, in dieses Leben?

Zwischendurch dachte ich, du könntest mir vielleicht einen Lebenssinn geben. Doch das wären falsche Erwartungen. Ich selbst war es mir oft nicht wert, mich um meine Bedürfnisse zu kümmern, aber für dich… Für dich hätte ich alles getan. Und ich tat es. Solange du bei mir warst, tat ich alles für dich, damit es dir so gut geht wie nur irgendwie möglich. Ich wusste, dass ich dich wieder verabschieden werde, aber solange ich für dich verantwortlich bin, wollte ich alles für dich tun.

Ab irgendeinem Zeitpunkt habe ich bedingungslose Liebe empfunden. Sie wuchs in kleinen Babyschritten, aber sie wuchs ins Unermessliche und bis heute, sechs Jahre später, weiß ich, dass das die stärkste Liebe war, die ich je empfunden habe. Während ich diesen Text schreibe kommen mir die Tränen und meine Hände werden schwitzig. Mein Herz schlägt schneller.

Herz.

Ich saß lange Zeit vor meinem Laptop und recherchierte. Als ich von dir erfuhr, schlug deins bereits seit einer Woche.

Alles, was da in mir heranwuchs, hatte die Veranlagung, mal ein ausgewachsener Mensch zu werden, wenn sich jemand um dich kümmert. Wenn... Ich... mich um dich kümmere.

Doch ich konnte es nicht.

Mein Baby, ich konnte nicht.

Ich wünschte, ich hätte gekonnt… doch ich konnte nicht.

Und heute wärst du ein Kindergartenkind. Ich bereue nicht, dass ich dich verabschiedet habe, weil es die einzige Möglichkeit für mich war. Aber in liebevoller Stille denke ich jeden Februar und jeden November an dich. Entweder als „zu der Zeit vor x Jahren war ich mit dir schwanger“ oder als „Zu der Zeit vor x Jahren hätte ich dich zur Welt gebracht“. Ich bereue nicht, dass ich dich verabschiedet habe, denn ich weiß, dass die Jahre danach nicht leicht für mich waren und du auch da nicht in mein Leben gepasst hättest.

Aber in liebevoller Stille denke ich an dich und an die tiefe Liebe, die ich durch dich spüren durfte.

Ich wünschte, ich hätte dich beschützen können vor meiner Krankheit.

Aber, mein Baby, ich konnte nicht.

Ich wünschte, ich hätte gekonnt… doch ich konnte nicht.

Schirin Düzer

Schirin Düzer, geboren 1998, Studentin an der Universität Bremen
-bei SKM aktiv seit 02/2021

Einzel- und Gruppenausstellungen:


  • November 2024 - Januar 2025 @Kunsthalle Bremen:

Gruppenausstellung Youth for Art "Kirchners Holzschnitte"


  • Oktober 2023 - Februar 2024 @Kunsthalle Bremen:

Gruppenausstellung Youth for Art "Geburtstagsgäste"


  • August 2023 @Creative Space Hub Bremen:

Einzelausstellung "thinking outside the box"


  • April 2023 - Juni 2023 @Creative Hub Bremen:

Gruppenausstellung "Vorstellungsrunde"


  • Januar 2023 - April 2023 @City Galerie Bremen:

Gruppenausstellung "Abendröte"


  • Oktober 2022 - Januar 2023 @Kunsthalle Bremen:

Gruppenausstellung Youth for Art "Sunset"


Zu meiner Arbeitsweise:


Meine Werke zeichnen sich optisch oft durch viele Kontraste, eine ausgeprägte Oberflächenstruktur und meist auch durch starke Farben aus. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Techniken der Malerei, wobei die Arbeitsweise sehr intuitiv und vielschichtig ist. Ich liebe es, das Bild schrittweise aufzubauen und mich somit Schicht für Schicht vorzuarbeiten. Das geschieht mal mit Pinsel, mal mit den Fingern, verschiedenen Spachteln oder Schwämmen. Wenn ich ein Werk beginne, habe ich in der Regel kein fertiges Bild vor Augen sondern lasse mich selbst überraschen und vom Flow treiben.


Auf thematischer Ebene behandele ich gerne Dinge, die mich beschäftigen oder inspirieren; ein besonderer Fokus lag jedoch von Anfang an auf psychischer Krankheit und auf dem Verarbeiten und Teilen persönlicher Erfahrungen. Ich litt lange unter Depressionen, Suizidgedanken und den Folgen von Trauma. In einer Kunst-Therapie lernte ich dann, die Kreativität (die mich in anderen Formen schon mein ganzes Leben lang begleitete) als Werkzeug zu sehen und somit Dinge besser verarbeiten zu können. Für mich ist das Aufmerksam machen auf diese Tabu-Themen eine Herzenssache. Ich möchte mit meinen Bildern und den dazugehörigen Texten dazu beizutragen, dass psychische Krankheit generell und auch Trauma gesellschaftlich stärker thematisiert werden. Unter Umständen kann ein offenerer Umgang mit diesen Themen Leben retten.

Mit Absicht sieht man meist nicht, dass es in meinen Bildern um diese Themen geht...

...denn psychische Krankheit sieht man meist auch nicht auf den ersten Blick.

Nicht jedes Bild hat einen tieferen Sinn, aber wenn es einen langen Text dazu gibt, könnt ihr euch sicher sein, dass mir das Thema am Herzen liegt. Eine Auswahl an Themen, die ich in der Vergangenheit behandelt habe: Trauma, Depression, Suizidalität, Hoffnung, Abtreibung, Diskriminierung, Alpträume, Drogen, sexualisierte Gewalt, Therapie, Tod, Wut, Sexuelle Orientierung, Zukunftsangst, Stress uvm.


Ich bin immer offen für Auftragsarbeiten, kontaktieren Sie dafür gern das SKM-Team.




Foto von Schirin Düzer

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