Schirin Düzer - Ich muss hier raus
Edition | Unikat |
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Technik | Malerei |
Höhe | 25 cm |
Breite | 20 cm |
2022, Unterschrieben
Das Werk wurde im August 2023 in meiner ersten Einzel-Ausstellung gezeigt.
TRIGGERWARNUNG
Ein Einblick in die Vergangenheit.
„Ich muss hier raus. Einfach raus. Ich kann so nicht mehr. Das, was du getan hast, zerstört mich. Wie soll ich jemals wieder so weiter machen können wie zuvor? Ich hasse das was du getan hast. Es geht nicht mehr. Ich muss hier raus. Du hast das Vertrauen zerstört. Jahrelanger Aufbau. Alles zerstört. Tägliche Arbeit. Alles zerstört. Ich musste kämpfen im Stillen. Wieder vertrauen. Doch wieder zerstört. Du nimmst mich und zerreißt mich. Es. Du zerreißt mich. Das zerreißt mich. Ich muss hier raus. Ausbrechen. Weglaufen. Neu. Alles neu. Sofort. Aber wie? Ich habe keinen Plan für das Weglaufen. Ich wollte vorher nie weglaufen. Nun lässt du mir keine Wahl. Du bist schuld. Ich nicht. Du bist böse. Du hast diese Seite. Ich kenne dich nicht. Alles war umsonst. Nie wieder kann es so sein wie vorher. Es gibt ab jetzt ein davor und danach. Ich weiß nicht, wie ich das aushalten soll. Ich kann aber auch nicht ohne dich. Ich will gehen, aber ich kann nicht. Du ziehst mich in deinen Bann. Du hältst mich mit deinen unsichtbaren Handschellen gefangen. Die Schlinge um meinen Hals wird enger. Enger und enger. Ich bekomme keine Luft. Ich kann nicht schlafen. Ich liege wach. Schock. Keine Bewegung. Mein Herz rast. Keine Bewegung. Nicht atmen. Ich könnte jederzeit gehen, aber ich kann nicht. Alles verschwimmt. Wo ist oben? Wo ist unten? Ich muss hier raus. Ich muss hier raus. Irgendwann wird alles wieder gut. Als wäre es nicht passiert. Dann ist das Böse weg. Dann ist alles wie vorher. Bis dahin muss ich überleben. Einfach überleben. Ich muss hier raus, aber ich will nicht. Ich will hier raus, aber ich kann nicht. Muss ich hier raus? Alles verschwimmt. Hitze. Herzrasen. Schwitzen. Herzrasen. Ich muss hier raus. Ich will schreien. Ich muss hier raus. Ich sehe die Sonne nicht mehr. Ich stecke fest. Ich stecke fest in mir, in meinem Leben, zwischen deinen Händen. Du hast mich eingesperrt. Ich muss hier raus. Du hast mich eingesperrt, aber ich habe den Schlüssel. Ich muss hier raus. Ich kann nicht. Ich muss hier raus. Ich hab den Schlüssel. Ich kann hier raus. Ich muss hier raus“
- Ein Einblick in die Vergangenheit. Ich bin rausgekommen und es ist schön hier draußen. Ein Teil von mir ist noch eingesperrt, aber den hol ich mir auch noch wieder zurück:)
Malpappe ist dünner und leichter als eine Leinwand, ist aber anders als der Name vermuten lässt nicht biegbar sondern sehr stabil. Zum Aufhängen können z.B. Klebe-Ösen, Bilderhaken zum Ankleben oder Bänder verwendet werden, da die Pappe nicht - wie bei Leinwänden üblich - einen Keilrahmen o.Ä. hat. Möglich ist es natürlich auch ganz klassisch in einem Rahmen.
Acrylfarbe muss nicht zwingend fixiert werden aber ich habe mich trotzdem dazu entschieden, das Bild mit einem Firnis zu versiegeln. Er sorgt dafür, dass Staub, fettige Fingerabdrücke usw. weniger am Bild haften bleiben und der Glanz des Bildes gleichmäßig ist. Außerdem ist es UV-geschützter und die Farben strahlen intensiver. Der Firnis sorgt ferner dafür, dass das Bild konserviert wird, sodass es lange beständig bleibt.
Schirin Düzer
-bei SKM aktiv seit 02/2021
Einzel- und Gruppenausstellungen:
- 2024 @Kunsthalle Bremen:
Gruppenausstellung Youth for Art "Geburtstagsgäste"
- 17.08.2023 - 31.08.2023 @Creative Space Hub Bremen:
Einzelausstellung "thinking outside the box"
- 21.04.2023 - 29.06.2023 @Creative Hub Bremen:
Gruppenausstellung "Vorstellungsrunde"
- 20.01.2023 - 02.04.2023 @City Galerie Bremen:
Gruppenausstellung "Abendröte"
- 08.10.2022 - 08.01.2023 @Kunsthalle Bremen:
Gruppenausstellung Youth for Art "Sunset"
Zu meiner Arbeitsweise:
Meine Werke zeichnen sich optisch oft durch viele Kontraste, eine ausgeprägte Oberflächenstruktur und meist auch durch starke Farben aus. Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Techniken der Malerei, wobei die Arbeitsweise sehr intuitiv und vielschichtig ist. Ich liebe es, das Bild schrittweise aufzubauen und mich somit Schicht für Schicht vorzuarbeiten. Das geschieht mal mit Pinsel, mal mit den Fingern, verschiedenen Spachteln oder Schwämmen. Wenn ich ein Werk beginne, habe ich in der Regel kein fertiges Bild vor Augen sondern lasse mich selbst überraschen und vom Flow treiben.
Auf thematischer Ebene behandele ich gerne Dinge, die mich beschäftigen oder inspirieren; ein besonderer Fokus lag jedoch von Anfang an auf psychischer Krankheit und auf dem Verarbeiten und Teilen persönlicher Erfahrungen. Ich litt lange unter Depressionen, Suizidgedanken und den Folgen von Trauma. In einer Kunst-Therapie lernte ich dann, die Kreativität (die mich in anderen Formen schon mein ganzes Leben lang begleitete) als Werkzeug zu sehen und somit Dinge besser verarbeiten zu können. Für mich ist das Aufmerksam machen auf diese Tabu-Themen eine Herzenssache. Ich möchte mit meinen Bildern und den dazugehörigen Texten dazu beizutragen, dass psychische Krankheit generell und auch Trauma gesellschaftlich stärker thematisiert werden. Unter Umständen kann ein offenerer Umgang mit diesen Themen Leben retten.
Mit Absicht sieht man meist nicht, dass es in meinen Bildern um diese Themen geht...
...denn psychische Krankheit sieht man meist auch nicht auf den ersten Blick.
Ich bin immer offen für Auftragsarbeiten, kontaktieren Sie dafür gern das SKM-Team.