Doppelte Kontingenz
Edition | Unikat |
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Technik | Malerei |
Höhe | 100 cm |
Breite | 80 cm |
Länge/Tiefe | 2 cm |
Sold
Entstehungsjahr: 2023
Material/Technik: Öl auf Leinwand
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Doppelte Kontingenz:
Der Begriff beschreibt (in der reinen Form) eine soziale Situation, in der mindestens zwei Teilnehmende sich gegenseitig wahrnehmen, und in der noch völlig unbestimmt ist, was als Nächstes geschehen soll. Die Situation ist dadurch gekennzeichnet, dass nichts notwendig (zu tun) ist und zugleich auch nichts unmöglich (zu tun) ist; in der Ausschließung von Notwendigkeit und Unmöglichkeit besteht die Kontingenz. Dadurch, dass dies gleichzeitig für beide Teilnehmenden gilt, wird von doppelter Kontingenz gesprochen. Wenn jeder von beiden sich nur in Bezug auf den Anderen festlegen will und sein Verhalten/Handeln nur an das des Anderen anschließen will (oder kann), entsteht das Problem, dass kein Anfang denkbar ist, weil nicht klar ist, wer von beiden womit anfangen sollte. Es ist beispielsweise kein Thema für Kommunikationsbeiträge vorhanden. Bei jedem möglichen Thema besteht kein Grund, genau dieses Thema zu initiieren. Es könnte jedes andere Thema genommen werden. (Wiki)
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Serie: 'People'
In dieser Serie, die zwischen Abstraktion und Figuration wandelt, beschäftigt mich meine Wahrnehmung von Menschen in unserer heutigen Zeit. Ganz bewusst wird hierbei auf klar definierbare äußere Merkmale verzichtet, wie bspw. in den meisten Fällen auf erkennbare Gesichter, oder generelle Ausdrücke. Ebenso sind die Figuren bewusst hochgradig simplifiziert dargestellt, welches in dieser Form sowohl Anonymität, Gesichtslosigkeit, Homogenität, aber auch Oberflächlichkeit in unserer modernen Gesellschaft thematisieren soll. Es wirft die Frage auf, wer wir sind, wer wir glauben zu sein, oder auch wen andere in uns sehen können, oder wollen. Es sind identitätskritische Werke, denn trotzdem unsere Zeit die Möglichkeiten zur freien Entfaltung stark propagiert und diese wohl auch stärker vorhanden sind als jemals zuvor, können wir uns trotzdem vor unserer Flucht in Gruppen, dem Drang nach Anerkennung und Zugehörigkeit und damit zwangsläufiger Anpassung nicht entziehen, auch wenn wir ein Gefühl von Einzigartigkeit verspüren, sind wir doch gleicher als wir denken. Die Frage ist nur, wie finden wir das? Und was bedeutet das für unsere Gesellschaft, voller gefühlter IndividualistInnen? Müssen wir aufpassen, dass Hyper-Individualismus, nicht zwangsläufig in gefühlter und gelebter Isolation mündet? Haben wir den Punkt bereits verpasst? Sind wir eine Gesellschaft voller NarzistInnen, ohne es zu merken? Wer sind wir heute? Und warum wissen wir es nicht? Warum müssen wir überhaupt wer oder etwas sein? Sind wir nicht alle Menschen? Sollte das nicht reichen?
Maximilian Völter
> Maximilian Völter
> Geboren 1994 in Wismar, Deutschland
> Lebt und arbeitet in Bremen.
> Student der Universität Bremen
> BA Kunst-Medien-Ästhetische Bildung
> Professoren, u.a. Wolfgang Hainke (Teilnahme an der Documenta 8, Zusammenarbeit mit u.a. Richard Hamilton, Emmet Williams, u.v.m)
> Miglied beim Studenten Kunstmarkt seit 2021
Selected exhibitions:
2021 O.S.D (solo), Bremen, DE
2021 Jahrgangsausstellung 'Druckgrafik - Radierung' (group exhibition), Universität Bremen, DE
2022 O.S.D (solo), Bremen, DE
2022 Jahrgangsausstellung 'Druckgrafik - Siebdruck' (group exhibition), Universität Bremen, DE
2022 CONTEXT Gallery (group exhibition), Venice, IT
2022 YFA (group exhibition), Kunsthalle Bremen, Bremen, DE (10/22 - 01/23)
2022 Reverse (group exhibition), The Hidden Art Project, Oldenburg, DE
2023 ArtFest (group exhibition), Constructor University, Bremen, DE
2023 Tabularasaa (group exhibition), TSH, Groningen, NL
2023 O.S.D (solo), Bremen, DE
2023 Jahrgangsausstellung 'zeitgenössische Malerei' (group exhibition), Universität Bremen, DE
2023 YFA (group exhibition), Kunsthalle Bremen, Bremen, DE (21.10.23 - 07.01.24)
2024 ArtFest Bremen (group exhibition), Constructor University, Bremen, DE
2024 'Money' (group exhibition), HUB Galerie, Bremen, DE
2024 O.S.D (solo), Bremen, DE
2024 YFA (group exhibition), Kunsthalle Bremen, Bremen, DE (23.11.24 - Januar 2025)
2025 'Titel folgt' (solo), Rathausgalerie Neukloster, Neukloster, DE (05/25 - 08/25)
Artist Statement:
In meiner Kunst strebe ich danach, eine einzigartige Synthese aus Naivität und einem tief verwurzelten kunstkritischen Ansatz zu schaffen. Diese Verschmelzung zweier scheinbar konträrer Elemente eröffnet mir die Möglichkeit, sowohl die unverfälschte Freude unbefangener Wahrnehmung als auch eine kritische Reflexion über die Gesellschaft in einem künstlerischen Kontext zu erforschen. In der Tradition von Henri Rousseau und den "Primitiven", sowie moderneren VertreterInnen wie beispielsweise Ed Broner, Andi Fischer, oder Katharina Arendt, suche ich nach einer ehrlichen und unverfälschten Darstellung unserer Welt. Die Malerei dient hierbei als mein ästhetisches Werkzeug, um die BetrachterInnen in eine scheinbar einfache, aber dennoch tiefgreifende Welt zu ziehen. Stilistisch zeichnet sie sich durch klare Linien, leuchtende Farben und eine reduzierte Bildsprache aus, die auf den ersten Blick vielleicht banal erscheinen mag. Bei genauerer Betrachtung jedoch, offenbart sich sowohl eine Welt voller subtiler Nuancen und metaphorischer Verweise, als auch eine starke narrative Präsenz. Hierin liegt eine Einladung an die BetrachterInnen, sich auf eine Reise der eigenen Interpretation und Reflexion zu begeben und die tieferen Bedeutungen zu erkunden, die unsere moderne Gesellschaft prägen. Die bewusst gewählte naive Klarheit soll meine Kunst für alle Menschen zugänglich machen und gleichzeitig den Blick in die Tiefe ihrer Botschaften ermöglichen. Meine Praxis verfolgt das Ziel, eine emotionale Verbindung zwischen meinen Werken und dem Publikum herzustellen, die ich als notwendigen Ausgangspunkt für einen kritischen Dialog erachte. Thematisch konzentriere ich mich dabei besonders auf die Fragestellungen der Kunst- und Gesellschaftskritik, sowie politische Anliegen, die mir besonders am Herzen liegen. Meine Werken sind stets auch von einer Prise Ironie und Humor durchzogen, die einerseits die Absurditäten des modernen Lebens verdeutlichen, aber gleichzeitig durch ein Ausstrahlen von Wärme und Hoffnung auch daran erinnern soll, dass Schönheit in den einfachsten Dingen zu finden ist. Ich male oft Szenen aus dem täglichen Leben, gebe ihnen jedoch eine surreale Note, um sie so aus der Realität herauszuheben. Diese Verfremdung ermöglicht es mir, das Unsichtbare sichtbar zu machen und die Emotionen und Träume, die hinter den Dingen liegen, zu betonen. Meine Bilder sind visuelle Erzählungen, die auf subtile Weise in der Lage sind Ungerechtigkeiten, Unterdrückung, Umweltprobleme, aber auch zwischenmenschliche Verhaltensweisen moderner Menschen auszudrücken. Hierbei versuche ich, nicht nur eine konkrete Botschaft zu vermitteln, sondern stets Raum für freie Interpretation und Diskussion zu lassen. Gleichzeitig möchte ich die BetrachterInnen dazu einladen, kritisch zu hinterfragen, zu diskutieren und sich aktiv mit den sozialen und politischen Fragen auseinanderzusetzen, die in meinen Werken aufgeworfen werden. In einer Zeit, in der die Kunst oft in die Schubladen von reinem Unterhaltungswert oder elitärer Ästhetik gesteckt wird, möchte ich etwas schaffen, das sowohl emotional als auch intellektuell herausfordert und das Publikum dazu inspiriert die tiefere Bedeutung und die sozialen Implikationen zu erforschen, die in meinem künstlerischen Ansatz miteinander verschmelzen. Meine Malerei erlaubt es mir, komplexe Probleme auf einfache und direkte Weise anzusprechen und in einer schnelllebigen und von Technologie und Oberflächlichkeiten geprägten Welt, die Echtheit und Einfachheit unserer Erfahrungen zu bewahren, ohne mich jedoch den Strömungen und Möglichkeiten der Moderne zu verschließen. Ich verstehe meine Kunst als eine Einladung zum Dialog, zur Auseinandersetzung und zur Veränderung. Meine Arbeiten dienen nicht nur als ästhetische Werke, sondern auch als kritische Stimmen, als Inspiration dafür, die Welt um uns herum genauer zu betrachten und sich für eine Zukunft einzusetzen, die es durch uns und für uns alle, lohnenswert und lebenswert, zu gestalten gilt. Sie sind eine Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, von Schönheit und Kritik, und sie stehen für meine Überzeugung, dass die Kunst noch immer die Kraft hat, die Welt zu verändern.
