o.T. Gelb
Edition | Unikat |
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Sujet | Mythologie und Symbolismus |
Technik | Malerei |
Höhe | 160 cm |
Breite | 130 cm |
Länge/Tiefe | 2.5 cm |
Sold
(2016)
Das Bild präsentiert eine besonders feine und interessante Oberfläche, die der Künstler durch eine eigens entwickelte Technik erschaffen hat. Dabei werden mit verdünntem Pigment Schüttungen durchgeführt, die sich lasurartig aufbauen und eine einzigartige monochrome Bildfläche erzeugen.
Diese innovative Technik verleiht dem Werk eine subtile, fast ätherische Qualität. Die lasurartig aufgetragenen Pigmentschichten schaffen eine Oberfläche, die zugleich tief und transparent wirkt, als ob das Licht durch die verschiedenen Schichten hindurchdringt und dabei eine komplexe, mehrdimensionale Textur erzeugt. Die monochrome Farbgebung des Bildes verstärkt diesen Eindruck, indem sie den Fokus des Betrachters auf die feinen Nuancen der Pigmentverläufe und die subtile Struktur der Oberfläche lenkt. Jeder Schüttungsvorgang fügt dem Bild eine neue Ebene hinzu, die sich sanft und harmonisch in die bereits vorhandenen Schichten einfügt. Das Ergebnis ist eine reichhaltige, dichte Bildfläche, die dennoch leicht und durchscheinend wirkt.
In dieser konzeptuellen Malweise thematisiert der Künstler die Gravitation, die eine wesentliche Rolle im Entstehungsprozess spielt. Die Schüttungen folgen den Gesetzen der Schwerkraft und erzeugen natürliche, unvorhersehbare Muster, die das Bild beleben und ihm eine dynamische Qualität verleihen. Durch die bewusste Einbeziehung der Gravitation entsteht eine Verbindung zwischen der physikalischen Welt und der künstlerischen Ausdrucksform.
Diese Methode des Auftrags verleiht dem Werk eine meditative Ruhe und eine stille Eleganz. Die durch die Schüttungen entstehenden Muster und Verläufe sind organisch und unvorhersehbar, was der monochromen Fläche eine lebendige Dynamik verleiht. Die Feinheit und Raffinesse der Technik offenbart sich erst bei näherer Betrachtung und lädt den Betrachter dazu ein, sich Zeit zu nehmen und die Details der Schichtungen zu erkunden.
Durch die Kombination von Verdünnung und Lasurtechnik entsteht eine unverwechselbare Textur, die das Licht auf einzigartige Weise einfängt und reflektiert. Diese Oberfläche erzeugt eine tiefgründige visuelle Erfahrung, die über das rein Optische hinausgeht und den Betrachter auf eine kontemplative Reise durch Farbe und Form mitnimmt.
Das Werk ist ein beeindruckendes Beispiel für die Fähigkeit des Künstlers, traditionelle Maltechniken neu zu interpretieren und weiterzuentwickeln. Die eigens entwickelte Schütttechnik zeugt von einer tiefen Auseinandersetzung mit den Materialien und dem kreativen Prozess, was in einer einzigartigen, monochromen Bildfläche kulminiert, die sowohl visuell faszinierend als auch konzeptuell tiefgründig ist. Die thematisierte Gravitation unterstreicht die Verbindung zwischen der natürlichen Welt und der künstlerischen Kreation und verleiht dem Werk eine zusätzliche Dimension der Bedeutung.
Konstantin Lischkoff-Knecht
Herr Knecht studierte 2012 bis 2020 Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Günther Förg und Jorinde Voigt.
Knecht nahm auch bei der Projektklasse Anne Imhof teil und stand in regem Austausch mit diversen Profesor*innen und Student*innen der Akademie.
Artist Statement
Meine künstlerische Reise ist tief verwurzelt im abstrakten Expressionismus, einem Stil, der sich durch spontane, emotionale und ungezügelte Ausdrucksformen auszeichnet. Die Werke von Pionieren wie Mark Rothko, Willem de Kooning, aber auch Künstler wie Cy Twombly und Georg Baselitz haben mein Verständnis und meine Wertschätzung für die rohe, unmittelbare Kraft der Farbe und Form maßgeblich geprägt.
In meinen Gemälden strebe ich danach, die Grenzen der visuellen Sprache auszuloten und die Emotionen und Gedanken, die mich bewegen, auf die Leinwand zu bringen. Der abstrakte Expressionismus bietet mir die Freiheit, mich jenseits der traditionellen Formen und Vorstellungen auszudrücken. Diese Stilrichtung erlaubt es mir, mit Farben, Texturen und Kompositionen zu experimentieren, um eine tiefe und oft intuitive Resonanz zu erzeugen.
Jede Leinwand ist für mich eine Schlachtbank, auf der ich mit inneren Konflikten, Gefühlen und Gedanken abrechne. Die Bewegung des Pinsels, das Fließen von Farbe und die groben Gesten spiegeln die Intensität und Spontaneität wider, die den Kern meiner Arbeit ausmachen. Der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung eine ganz intime Rolle: Das Fließen der Farbe und das damit verbundene Entstehen des Bildes ist für mich ein Vergehen der unmittelbar verhandelten Zustände meines Innenlebens. Dieser Prozess wird der Betrachter*in letztlich unterschlagen – zu Gesicht bekommt die Betrachter*in lediglich das Urteil meines Prozesses. Durch diese ungefilterte künstlerische Ausdrucksweise strebe ich danach, die Betrachter*innen in eine Gefühls-Welt zu ziehen, die ebenso subjektiv und vielschichtig ist wie die menschliche Erfahrung selbst.
Der abstrakte Expressionismus hat mir nicht nur einen stilistischen Rahmen, sondern auch eine philosophische Grundlage gegeben. Er erinnert mich daran, dass Kunst nicht nur gesehen, sondern erlebt werden sollte – sie soll eine direkte und oft persönliche Verbindung zwischen dem Werk und dem Betrachter schaffen.
Ausstellungen (Auswahl):
2015 Polish Institute Platan / Latarka Gallery (Budapest)
2015 Salon Kennedy (Frankfurt)
2015 Kunstverein Wiesbaden (Wiesbaden)
2016 Katholische Akademie München (München)
2017 Lothringer 13 (München)
2017 Art Homes (München)
2018 Kunstarkaden (München)
2018 Haus 10 (Fürstenfeldbruck)
2023 Kunstarkaden (München)
2024 Kunstpavillon (München)