Farewell Mona Lisa
Edition | Unikat |
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Sujet | Porträt |
Technik | Malerei |
Höhe | 140 cm |
Breite | 200 cm |
Länge/Tiefe | 5.4 cm |
Öl auf Leinwand
200 x 140 x 5,4 cm
"Farewell Mona Lisa"
Ein nackter Körper, ausgestreckt auf einem Tuch, zwischen Licht und Schatten, zwischen Versprechen und Ernüchterung. Die junge Frau liegt frontal, doch ihre Geste bricht das klassische Motiv des weiblichen Aktes auf: Mit den Fingern fährt sie sich an den Mund, als wollte sie das eigene Lächeln aus dem Gesicht reißen. Es ist ein brutaler, fast schmerzlicher Akt der Selbstbehauptung – eine Rebellion gegen das Fremdbild, das auf ihr lastet.
Der Titel Farewell Mona Lisa verweist auf das wohl berühmteste Lächeln der Kunstgeschichte. Doch während Leonardos Figur das Geheimnis bewahrt, entlarvt Knechts Protagonistin das Rätsel als Zumutung. Sie verweigert das Spiel, in dem Weiblichkeit als Objekt der Projektion inszeniert wird. Stattdessen zeigt sie die Verletzbarkeit der Oberfläche – und die Gewalt, die sich hinter der Forderung nach makelloser Schönheit verbirgt.
Die malerische Sprache ist kompromisslos körperlich: pastose Ölfarben, ein nervöser, fleischiger Duktus, der an Lucian Freud erinnert, im Dialog mit den expressiven Farbwelten eines Lovis Corinth und der nervösen Energie van Goghs. Der Hintergrund oszilliert zwischen vibrierenden Blau-, Grün- und Schwarzfeldern, durchzogen von aggressiven Neonstreifen – als Echo einer Welt, in der künstliche Ideale mit grellem Licht aufblitzen.
Farewell Mona Lisa ist nicht nur eine Absage an das Lächeln, sondern an die Illusion der glatten Oberfläche. Es ist ein Bild über Identität und Kontrolle, über den Druck, schön zu sein – und den Mut, sich diesem Druck zu entziehen, selbst wenn der Preis die Selbstverletzung ist.
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AuftragsarbeitenKonstantin Lischkoff-Knecht
Herr Knecht studierte 2012 bis 2020 Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Günther Förg und Jorinde Voigt.
Knecht nahm auch bei der Projektklasse Anne Imhof teil und stand in regem Austausch mit diversen Profesor*innen und Student*innen der Akademie.
Artist Statement
Meine künstlerische Reise ist tief verwurzelt im abstrakten Expressionismus, einem Stil, der sich durch spontane, emotionale und ungezügelte Ausdrucksformen auszeichnet. Die Werke von Pionieren wie Mark Rothko, Willem de Kooning, aber auch Künstler wie Cy Twombly und Georg Baselitz haben mein Verständnis und meine Wertschätzung für die rohe, unmittelbare Kraft der Farbe und Form maßgeblich geprägt.
In meinen Gemälden strebe ich danach, die Grenzen der visuellen Sprache auszuloten und die Emotionen und Gedanken, die mich bewegen, auf die Leinwand zu bringen. Der abstrakte Expressionismus bietet mir die Freiheit, mich jenseits der traditionellen Formen und Vorstellungen auszudrücken. Diese Stilrichtung erlaubt es mir, mit Farben, Texturen und Kompositionen zu experimentieren, um eine tiefe und oft intuitive Resonanz zu erzeugen.
Jede Leinwand ist für mich eine Schlachtbank, auf der ich mit inneren Konflikten, Gefühlen und Gedanken abrechne. Die Bewegung des Pinsels, das Fließen von Farbe und die groben Gesten spiegeln die Intensität und Spontaneität wider, die den Kern meiner Arbeit ausmachen. Der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung eine ganz intime Rolle: Das Fließen der Farbe und das damit verbundene Entstehen des Bildes ist für mich ein Vergehen der unmittelbar verhandelten Zustände meines Innenlebens. Dieser Prozess wird der Betrachter*in letztlich unterschlagen – zu Gesicht bekommt die Betrachter*in lediglich das Urteil meines Prozesses. Durch diese ungefilterte künstlerische Ausdrucksweise strebe ich danach, die Betrachter*innen in eine Gefühls-Welt zu ziehen, die ebenso subjektiv und vielschichtig ist wie die menschliche Erfahrung selbst.
Der abstrakte Expressionismus hat mir nicht nur einen stilistischen Rahmen, sondern auch eine philosophische Grundlage gegeben. Er erinnert mich daran, dass Kunst nicht nur gesehen, sondern erlebt werden sollte – sie soll eine direkte und oft persönliche Verbindung zwischen dem Werk und dem Betrachter schaffen.
Ausstellungen (Auswahl):
2015 Polish Institute Platan / Latarka Gallery (Budapest)
2015 Salon Kennedy (Frankfurt)
2015 Kunstverein Wiesbaden (Wiesbaden)
2016 Katholische Akademie München (München)
2017 Lothringer 13 (München)
2017 Art Homes (München)
2018 Kunstarkaden (München)
2018 Haus 10 (Fürstenfeldbruck)
2023 Kunstarkaden (München)
2024 Kunstpavillon (München)
