In welches künstlerische Medium sollte ich investieren?

Datum: April 27, 2024 06:34

In Kunst zu investieren kostet viele Menschen eine Menge Mut und Überwindung. Oft stehen Vorurteile im Weg, wie unter anderem der Gedanke, man müsse besonders viel Geld und ein großes Wissen besitzen, um in Kunst zu investieren. Wir erklären, wie ihr euch für das erste Werk in eurer Sammlung entscheiden könnt. Mit was für einem Werk sollte ich starten? Muss es eine bestimmte Technik haben? Wie entscheide ich mich? All das sind Fragen, die beim Anlegen einer Kunstsammlung aufkommen können. Wir verschaffen euch einen Überblick über alle Techniken und deren Vor- und Nachteile.

Ölgemälde:

Ölgemälde sind wohl der Klassiker der Kunstgeschichte. Lange Zeit galt sie als „Königsdisziplin“ der Malerei, allerdings gibt es heute viele Bewegungen, die sich dagegen sträuben und die Ölmalerei als altmodisch betiteln würden. Außerdem war die Ölmalerei auch immer eine sehr männlich und meisterhaft belegte Form der Kunst. Auch heute ist die Ölmalerei noch ein wichtiger Bestandteil der Kunstwelt und setzt sich auch oftmals von der sehr traditionellen Malerei der letzten Jahrhunderte ab. Die ältesten Ölgemälde stammen ungefähr aus dem 7. Jahrhundert aus Afghanistan. Die Verbreitung der Ölmalerei beginnt aber erst ungefähr im 13. Jahrhundert und war vorwiegend durch den Künstler Jan van Eyck geprägt. Die Pigmente werden hierbei mit einem „trockenen“ Öl z. B. Leinöl und Walnussöl angerührt und auf eine vor grundierte Leinwand angebracht. Die Ölmalerei überzeugt hauptsächlich durch leuchtende Farben und lange Haltbarkeit. Bei Ölgemälden zahlt man auch oft für das Handwerk mit: Eine gut gebaute Leinwand und Grundierung bedarf viel Zeit. Zusätzlich haben Ölgemälde, wie zuvor erwähnt, immer noch einen sehr großen Ruf, sie bilden also das obere ende der Preisspanne. Zum Einsteigen lohnen sich hier kleinere Gemälde und Gemälde von jungen, aufstrebenden Künstler:innen.

Skulpturen


Skulpturen und Plastiken bringen den Vorteil einer räumlichen Ansicht. Die ersten Vorläufer gab es wohl schon in der Steinzeit, als Glücksbringer für die Jagd. Nach der Bildung der ersten Zivilisationen, dienten sie als Darstellung und Verehrung der Götter. In der Moderne wurden Thematiken wie Träume und Visionen immer wichtiger, es wurde Platz gemacht für experimentellere Ideen. Preise können hier sehr unterschiedlich sein, je nach Größe und Material. Hier lohnt es sich auch, sich mit den Materialien und ihrer Haltbarkeit auseinander zu setzen.

Zeichnungen

Zeichnungen, Aquarelle und Collagen sind der preiswerteste Einstieg in die Kunstwelt. Sie dienen traditionell als Studien und Inspirationsfindungen, aber gelten auch als eigenständige Arbeiten.

Kunstdrucke:

Die Geschichte des Kunstdrucks beginnt in Europa im 15. Jahrhundert. Gerade in Deutschland nahm die Druckgrafik eine hohe Stellung ein und wurde von fast allen Künstler:innen ins Hauptwerk mit aufgenommen. Prägend war hierbei der Stil der Renaissance. Ende des 15. Jahrhunderts, Anfang des 16. Entwickelte sich der Holzschnitt, eine Form des Hochdruckes. Die Tradition des Druckverfahrens ist schon einige Jahrhunderte alt. Druckgrafiken sind normalerweise am wenigsten kostspielig. Hierbei kommt es natürlich auch darauf an, wie groß die Auflage ist. Diese garantiert, dass die Werke nicht über eine gewisse Anzahl produziert werden und somit einzigartig sind. Hierbei ist Druck 1 von (zum Beispiel) 10 Auflagen mehr Wert als Druck 10 von 10.

Fotografie


Fotografien machten der Malerei anfangs Konkurrenz, denn sie konnten die Szenen realistisch und naturgetreu abbilden. Heute schließen sich Fotografie und Malerei nicht gegenseitig aus. Fotografien sind sehr viel experimenteller geworden und sind als wichtiger Bestandteil in der Kunstwelt angekommen. Der Wert der gedruckten Fotografie hängt auch davon ab, wie oft die Drucke gemacht wurden. Hierbei gilt das gleiche Prinzip wie bei den Druckeditionen.

Eines darf man aber bei der Entscheidung nicht vergessen: Es kommt vorwiegend darauf an, ob einem das Bild gut gefällt und es einen anspricht. Die Verbindung ist also am wichtigsten!