Künstler des Monats: Jonathan Lützen

Date: March 3, 2025 18:42

Was studierst du und was sind die Schwerpunkte deines Studiums?

Ich studiere Illustration im vierten Bachelorsemester an der HAW in Hamburg. Der Fokus liegt bei dem Studiengang auf illustrativen Thematiken bei denen man die Möglichkeit hat, eigene Projekte mit verschiedenen Techniken zu bearbeiten. Ich fokussiere mich vor allem auf Malerei und übe mich im Druck, mache aber auch einen Comic Kurs bei Anke Feuchtenberger. Ich versuche aber auch meine Comics malerisch darzustellen, weil mir Arbeit mit Farbe und Schichten einfach am meisten Spaß macht.


Welche Themen und Ideen spiegeln sich in deiner künstlerischen Arbeit wider?

In meinen malerischen Arbeiten fokussiere ich mich vor allem auf meine eigene Herkunftsfrage. Mein Vater und alle vor ihm sind auf der Insel Sylt geboren und ich bin die erste Generation, die nicht mehr vor Ort gelebt - aber den Familienstolz der Herkunft von den Generationen vor mir beigebracht bekommen hat. Als ich älter geworden bin ist mir erst die Diskrepanz zwischen meiner Verbindung zur Insel und die der Gesellschaft zu ihr bewusst geworden. Trotz vielen Dingen, die ich stark kritisiere und die mir ganz und gar nicht gefallen, ist der Stolz nie verschwunden. In meiner Kunst versuche ich grob gesagt, diese Erfahrungen wiederzugeben und zu analysieren.


Mit welchen Materialen und Techniken entfaltest du deine Kreativität am liebsten?

Am meisten Spaß macht mir inzwischen die Malerei mit Öl. Mit Öl habe ich vor ungefähr einem Jahr angefangen zu arbeiten, als mein Professor mir gesagt hat, dass es am besten zu meinem Stil passt. Ich lerne immer wieder Neues. Hoffentlich kommt bald Holzdruck und weitere Drucktechniken dazu. Darin bin ich bisher aber noch sehr neu und ungeübt

Greifst du auf Vorlagen zurück oder lässt du deiner Fantasie freien Lauf?

Ich nutze vor allem Fotos von Orten und Momenten, die ich erlebt und gesehen habe, oder suche als Referenz nach Motiven, die ich noch im Kopf habe. Ich nehme mir aber auch Fotobücher zur Hilfe, die nichts mit dem Bildmotiv zu tun haben. Da geht es mir dann um die Farbwahl oder um die Kontraste und Grauwerte, die ich übernehmen möchte. Das Endprodukt ähnelt meistens aber nur entfernt der Vorlage, da ich mehrere Vorlagen miteinander verarbeite und sie in meinem Stil abstrahiere. Der Kern ist sozusagen die Vorlage und von dort aus lasse ich der Fantasie freien Lauf.


Ekke Nekkepenn
120 x 80

€1,600.00*
Sturm in Westerland

€1,250.00*
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Punks
100 x 100

€1,700.00*
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Sylter Natur
140 x 120

€2,150.00*
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Lummen
120 x 100

€1,500.00*
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Skat
100 x 120

€1,520.00*
SOLD
Surfing Bird
140 x 100

€1,640.00*
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Gibt es einen Künstler oder eine Künstlerin, deren Werk dich besonders inspiriert und warum?

Da will ich mich nicht auf einen beschränken. Ich habe einige Künstler, die mich inspirieren und von denen ich versuche, mir etwas abzugucken und neu zu erfinden. Mir gefallen die Drucke von Horst Jannsen sehr gut. Ich habe mich beispielsweise von seinen Selbstporträts für das Bild « Ekke Nekkepenn » inspirieren lassen. Ansonsten mag ich sehr gerne Bilder mit einem starken dicken Pinselstrich, wie zum Beispiel Malereien von Wenzel Hablik. Emil Noldes Arbeiten „ Das Meer VI“ und „ Schlepper auf der Elbe“ finde ich durch die dunklen Flächen und Kontraste sehr faszinierend. Bei Figuren in Bewegung wie beim Bild « Trachtendamen » habe ich mich von den Zeichnungen Toulouse Lautrecs inspiriert.

Welche Bedeutung hat die Figuration in deinem Schaffensprozess?

Ich arbeite mit Figuren in einem abstrahierten Zustand. Die Stärke und Form der Abstraktion variiert je nach Wichtigkeit der dargestellten Figur. Manchmal erkennt man in meinen Bildern die Figuren nicht einmal, weil sie so abstrahiert sind. Das ist aber kein Problem, weil ich sie dann auch so darstellen will. Es ist wie, wenn man eine Person, die nicht wichtig ist, ausblendet. Wenn sie wichtig ist, dann packe ich meistens dicke Farbschichten hinter oder auf sie, um sie hervorzuheben.

Wo entfaltet sich deine Kreativität am meisten – in deinem Zuhause, in einem Atelier oder an einem anderen Ort?

Die besten Ideen habe ich für die Bilder immer, wenn ich etwas Abstand zu meinem Atelier habe. Je weiter ich entfernt bin, desto mehr Ideen habe ich. Wahrscheinlich, weil ich wieder loslegen will. Wenn ich genug Energie getankt habe und es in den Fingern juckt, lege ich dann in meinem Atelier los und produziere.


Wie würdest du deinen einzigartigen Stil beschreiben und wie hat er sich während deines Studiums weiterentwickelt?

Meine Stilrichtung habe ich erst vor ungefähr neun Monaten gefunden. Ich habe früher immer versucht, jede Stelle eines Bildes perfekt und gleichmäßig zu bearbeiten und mein Professor hat mir beigebracht, Fokuspunkte in meinen Arbeiten zu haben. Dort ist der Duktus und die Farbtiefe stärker und auffälliger. Andere Sachen rücken damit in den Hintergrund. Ich war außerdem immer schon ein Künstler, der über die Gestik kam, aber das hat sich über die Zeit nur noch verstärkt. Deshalb sind oft sehr lange Pinselzüge zu sehen. Ich mag es außerdem, von jeder Schicht und jedem Arbeitsschritt etwas beizubehalten. Auch wenn ein Fehler entstanden ist, kann es einen Charme haben, ihn bei zu behalten. Ich versuche auch in meinen Bildern kubistische Züge einzubringen, aber davon ist inzwischen im Endprodukt wenig zu sehen, weil ich beim Dickauftragen sehr durcheinander arbeite.


Was sind deine Leidenschaften und Aktivitäten außerhalb der Kunst und des Studiums?

Ich bin ein großer Fußball Fan und liebe kochen, wenn ich dazu komme. Außerdem jogge ich viel und gerne. Das hilft mir dabei. mich von der Arbeit abzulenken. Aber vor allem mache ich Kunst in meiner Freizeit und es ist neben dem Beruf natürlich auch das größte Hobby.


Wie bist du zu Studierenden Kunstmarkt gekommen und welche Erfahrungen hast du dabei gemacht?

Ich habe für meine Kunstmappe an der HAW einen Mappenkurs besucht und habe von Studierenden Kunstmarkt durch meine Mappenkurs Lehrerin gehört. Ich hatte sie gefragt, was für mich der nächste Schritt in meiner künstlerischen Entwicklung sein könnte und sie hat mir SKM vorgeschlagen. Ein paar Wochen später habe ich mich dann angemeldet.

Hast du eine besondere oder unvergessliche Begegnung mit einem Kunden oder einer Kundin, die du teilen möchtest?


Ich habe eigentlich bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Ich versuche, so viele Bilder wie möglich persönlich vorbeizubringen und jede bisherige Begegnung war auf ihre Art und Weise gut. Am meisten im Kopf geblieben ist mir wahrscheinlich ein Verkauf in Stuttgart, wo ich sehr herzlich eingeladen wurde und ich mit den Käufern über meine Pläne und Arbeiten reden konnte. Ich habe aufgrund eines Missverständnisses das Bild nicht persönlich übergeben und habe mich ein paar Tage später noch einmal mit den Käufern getroffen. Das hat mir die Motivation gegeben, dass ich gerne öfter die Bilder vorbeifahren will. Auch in Düsseldorf und Hamburg habe ich tolle Leute kennengelernt und ich hatte immer viel Spaß. Es beruhigt mich außerdem, wenn ich dabei sein kann, um zu sehen, dass der Kunde zufrieden ist und man nicht einfach das Bild losschickt und nicht weiß, wo es ankommen und an welcher Wand es hängen wird. Ich denke mir dann immer: diesen Pinselstrich werde ich nie wiedersehen. Aber wenn man sieht, an welcher Wand es hängen wird, verfliegt die Sorge.


Gibt es noch etwas, das du uns erzählen möchtest?

Jeder, der sich für meine Bilder interessiert und sich nicht sicher ist, ob es ihm wirklich gefällt, ist herzlich eingeladen, Kontakt zu mir aufzunehmen und kann sich die Bilder gerne erstmal im Atelier angucken, bevor er sich entscheidet, sie zu kaufen oder nicht.

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Nis Randers
100 x 70

€1,390.00*
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Trachtendamen
120 x 140

€2,150.00*
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Biikebrennen
120 x 160

€2,300.00*
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Munkmarsch
120 x 160

€2,300.00*
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Der Friesenwall
80 x 100

€1,280.00*
Eingeborener vom Ellenbogen
140 x 100

€2,000.00*