Künstler des Monats: Hans Vinzenz Seidel
Wo und was studierst du?
Ich habe 2008-2013 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Karlsruhe in der Klasse für Malerei und Grafik bei Prof. Erwin Gross und 2015-2016 Intermediales Gestalten bei Prof. Wolfgang Mayer und Prof. Christina Gomez Barrio (Discoteca Flaming Star) an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart studiert.
Welche Themen tauchen in deiner Arbeit auf und beschäftigen dich aktuell? Wie würdest du deinen Stil bezeichnen und inwiefern hat er sich im Studium entwickelt?
Thematisch beschäftige ich mich mit einer zeitgenössischen Neuinterpretation klassischer Hinterglasmalerei durch einen Crossover aus informeller Malerei, Pop Art Komponenten, barock ausschweifenden Formen und stark reduzierten comichaften Einblendungen gegenständlicher sowie figürlicher Elemente. Ich selbst bewege mich beim Erschaffen irgendwo zwischen Melancholie und Hedonismus und zeige in meist abstrakter malerischer Form, meine künstlerische Position in Bezug auf den Kunstdiskurs, das Weltgeschehen, den aktuellen Zeitgeist oder auch zu sehr persönlichen Erlebnissen. Durch die Abstraktion vermeide ich bewusst ein naheliegendes Narrativ oder eine bestimmte Deutung, so steht der Betrachter selbst im Mittelpunkt, wodurch ganz individuelle Assoziationen, Emotionen und Interpretationen ermöglicht werden.
Mit welchen Materialen und Techniken arbeitest du am liebsten?
Ich arbeite bereits seit meinem Studium mit einer faszinierenden Flüssigkeit namens Ferrofluid, die magnetische Eigenschaften besitzt und ursprünglich für die Treibstoffzufuhr in Raketenmotoren entwickelt wurde. Diese ist in vielen meiner Arbeiten an ihrer charakteristisch braunen Farbe als auch den einzigartigen feinen geflechtartigen Linien zu erkennen. In einer Mischtechnik aus Lack, Acrylfarbe, Tusche und Ölfarbe, verbinde ich verschiedenste Malmittel miteinander, die für den Bildträger Glas geeignet sind.
Welche*r Künstler*in inspiriert dich besonders?
Mich inspirieren unter anderem: Julio Rondo, Cy Twombly, Jenny Brosinski, Albert Oehlen und Gerhard Richter
Wie würdest du deinen Stil bezeichnen und inwiefern hat er sich im Studium entwickelt?
Abstraktion spielt in meiner Arbeit eine zentrale Rolle. Während des Studiums habe ich jahrelang noch naturalistisch gearbeitet, wobei ich mich nach und nach von figürlichen und gegenständlichen Darstellungen gelöst habe, was ich als große Befreiung empfand.
Dadurch wurden für mich einzelne Flächen, Strukturen sowie informelle Form und Farbkompositionen zunehmend wichtiger und die Bildinformation hat sich nach und nach auf etwas Wesentliches reduziert.
Wie kamst du zu Studierenden Kunstmarkt und was sind deine Erfahrungen?
Das war reiner Zufall, da ein Atelierkollege Besuch von Erich (Gründer von Studierenden Kunstmarkt -Anmk. der Redaktion) und Anna (SKM-Team - Anmk. der Redaktion) hatte für einen Videodreh bei uns im Atelier. Ich kam zufällig hinzu und wir kamen ins Gespräch. Die Absolventen Kategorie bei SKM war mir neu und so konnte, ich obwohl mein Studium bereits eine Weile her ist, Teil der Community werden. Schon nach kurzer Zeit, nachdem ich eine Auswahl meiner Arbeiten hochgeladen hatte, wurden die ersten Arbeiten verkauft. Auch durfte ich bereits bei einer Community Ausstellung in der SKM-Galerie in Leipzig teilnehmen, was eine großartige Erfahrung war.
Hast du eine besondere Erfahrung mit einem Kunden / einer Kundin gemacht?
Bisher habe ich durchweg positive Erfahrungen mit Kunden gemacht und sehr gutes Feedback bekommen.