Nico Waldemar Dabek
Durch den Sucher der Kamera erkunde ich alltägliche, meist urbane Räume und finde dabei häufig Szenen, die ein Gefühl der Isolation und Entfremdung hervorrufen. Im Zuge der seit 2022 andauernden Auseinandersetzung mit meiner eigenen Biografie spielen diese Emotionen eine Rolle. Ebenso prägen die konservativen Werte meiner Eltern, welche im Warschauer Pakt aufgewachsen sind, bis heute meine persönliche Verortung in der Gesellschaft. Dieses Spannungsfeld zwischen Progressivität und alten Werten versuche ich in meiner Kunst zu verarbeiten.
Aktuelles Projekt - Deutsche Hölle (Fotoserie)
Die deutsche Hölle besteht aus Distanz und Eis. Menschen bleiben einander fern, außer sie hören voneinander. Dann, wenn der Argwohn zunimmt und die Nerven aufeinander reiben, hämmern sie an die Tür und johlen schwarze Laute. Eine kafkaeske bürokratische Lebensweise hat Einzug in die Herzen gehalten. Man sucht nach Gründen, sich aus dem Weg zu gehen und vertraut den Gegenüber nicht.
Also, was bleibt von der Gemeinschaft? Mit dieser Frage setze ich mich in dieser Fotoreihe auseinander. Wo steht der Deutsche inmitten von anderen Deutschen? Und wann schafft er es endlich, seinen Nächsten zu lieben? Diese Fragen sind nicht nur rhetorisch, sondern bilden den Kern meiner künstlerischen Auseinandersetzung.
-> Klasse für Fotografie und neue Medien: Andrea Sunder Plassmann
-> Deutschlandstipendium
Ausbildung
-> 08/2020 bis 06/2023 - Intermedia Design / Hochschule Trier
-> 08/2024 - heute - Kunst M. Ed. - Alanus Hochschule Alfter
Arbeit
-> 08/2020 - 08/2024 - freischaffender Videoeditor/Cutter
Ausstellungen:
-> solidArt Bonn - 2024
-> "You+Me" short film competition / Havana Biennale - 2024