Die Leipziger Spinnerei und der Rundgang

Date: December 26, 2024 21:17

 Die beeindruckende Geschichte der SpinnereiNeben den spannenden Galerien bietet die alte Spinnerei auch eine spannende Geschichte. 1884 wurde die erste Spinnerei Halle errichtet – sie bestand aus nur fünf Spinnstühlen. Ein Jahr später lief die Produktion mit 30.000 Selfaktorspindeln blendend. In der Thüringerstraße entstand das erste Wohnhaus für Arbeiter:innen und 1888 bereits die zweite Spinnerei. Bis zum Jahr 1907 gab es bereits fünf Hallen. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Spinnereischule, eine Betriebsfeuerwehr, eine Werkskantine, eine Badeanstalt, ein Kindergarten, eine Musikkapelle, viele Wohnungen und eigentlich so alles, was man zum Leben braucht. Die Leipziger Baumwollspinnerei hatte sich zu einer der größten Spinnerei des Kontinents entwickelt.

Baumwollimporte

Natürlich gib es auch hier die schlechte Seite der Medaille: Baumwollimporte waren nur möglich durch die Hände von 2000 afrikanischen Arbeiter:innen in Tansania. Landraub und Versklavung waren ein großer Anteil der Importe. Unter den Nationalsozialisten wurde die Produktion für Militäruniformen massiv gefördert, zwei Drittel der Belegschaft waren nun Frauen, die mit Wohnungen und Familienbeihilfen belohnt wurden. Die Baumwollspinnerei lehnte es ab, KZ-Häftlinge aufzunehmen, hatte allerdings 500 ausländische Zwangsarbeiter:innen zugeteilt bekommen. 1993 war das aus der Garnproduktion, der Betrieb wurde aufgegeben. Nach und nach wurde das Gebäude für alternative Nutzungen entdeckt. Künstler:innen bezogen Ateliers, Werkstätten wurden eröffnet und auch das Schauspielhaus Leipzig zog es an diesen besonderen Ort. Künstler wie Neo Rauch prägten die sogenannte „Leipziger Schule“ und brachten immer mehr neues Leben in den Komplex.

Rundgang

Die Baumwollspinnerei war schon immer ein zentraler Mittelpunkt von Leben und Wohnen. Kultur wurde von Anfang an mit gefördert und als wichtig empfunden. Umso schöner ist es, dass auch heute dieser Ort weiterhin ein Treffpunkt ist. Für Studierenden Kunstmarkt ist der Ort natürlich etwas ganz Besonderes. Hier treffen Künstler:innen, Galerien und Inspirationen aufeinander. Ein wichtiger Aspekt des Rundgangs in der Spinnerei Leipzig ist die Betrachtung und der potenzielle Verkauf von Kunstwerken, der für viele Künstler:innen und Galerien ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit darstellt. Durch den direkten Kontakt mit den Kunstwerken und den Künstler:innen selbst haben Besucher:innen die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in die Entstehungsgeschichte und Bedeutung der Werke zu gewinnen und können sich so besser für den Kauf eines Kunstwerks entscheiden.

Kunstszene der Spinnerei

Der Verkauf von Kunst ist nicht nur für Künstler:innen und Galerien von Bedeutung, sondern auch für die Kunstszene im Allgemeinen. Durch den Kauf von Kunstwerken unterstützen Besucher:innen nicht nur die Künstler:innen selbst, sondern tragen auch dazu bei, dass die Kunstszene weiterhin florieren kann. Insbesondere für junge und aufstrebende Künstler:innen kann der Verkauf von Kunstwerken den entscheidenden Impuls für eine erfolgreiche Karriere geben. Ferner bietet der Besuch des Rundgangs in der Spinnerei Leipzig eine einzigartige Möglichkeit, die zeitgenössische Kunstszene in Leipzig und darüber hinaus kennenzulernen. Besucher:innen können sich von der Vielfalt und Qualität der Kunstwerke überzeugen lassen und inspiriert werden. Der Besuch des Rundgangs ist somit nicht nur für Kunstliebhaber:innen, sondern auch für alle, die sich für zeitgenössische Kunst und Kultur interessieren, eine bereichernde Erfahrung.


Wer stellt als nächstes in der Spinnerei aus? 


An dieser Stelle präsentieren sich die Studierenden der renommierten Hochschule für Grafik und Buchkunst (HGB) Leipzig, während wir gespannt darauf warten, wer als Nächstes in der Spinnerei ausstellen wird. Die kurze Verbindung zur historisch bedeutsamen "alten Leipziger Schule" unterstreicht die die Besonderheit dieses Ortes und Hochschule. Viele bekannte Künstler wie z.B Neo Rauch sind hier hervorgegangen. 



Zu den Studierenden der HGB Leipzig