Goldene Täler, grüne Matten

Heigth 153.5 cm
Width 150 cm
Length/Depth 5 cm

€1,350.00*

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2025

153,5x150cm

Acryl auf Leinwand


Das Werk von Konstantin Lischkoff-Knecht strahlt eine warme, erdverbundene Intensität aus.

In sanften Sandtönen gehalten, entfaltet es eine beruhigende, fast meditative Wirkung, die durch den gestischen Duktus in eine lebendige Spannung überführt wird. Über die gesamte Bildfläche ziehen sich dynamische, spontane Bewegungen, die den Eindruck eines Prozesses voller Energie und Ausdruckskraft vermitteln.

Wie schon in seinen früheren Arbeiten setzt der Künstler auch hier seine einzigartige Schütt-Technik ein, bei der nicht nur die Farbe, sondern bereits die Grundierung und Vorgrundierung in flüssiger Form aufgetragen werden. Durch dieses Schichten und Fließenlassen der Farbe entsteht eine Struktur, die sowohl organisch als auch bewusst gelenkt erscheint. Der Farbauftrag lässt sich nicht auf eine einzige Geste reduzieren – vielmehr wächst das Bild Schicht für Schicht, wobei Zeit, Gravitation und Materialität eine gleichwertige Rolle spielen.

Die warmen Sandtöne verleihen dem Werk eine erdige, fast archaische Qualität. Sie erinnern an verwitterte Oberflächen, an Spuren, die von Wind und Zeit geformt wurden. Zugleich verweist die malerische Geste auf die gestische Malerei des Informel oder des abstrakten Expressionismus. Doch Lischkoff-Knecht bleibt nicht bei reiner Expressivität stehen – vielmehr hinterfragt er mit seiner Technik das Verhältnis von Kontrolle und Zufall, von Bewusstem und Unbewusstem.

Durch die Fließbewegungen der Farbe entsteht eine Dynamik, die den Blick des Betrachters durch das Bild lenkt. Die Spuren der Flüssigkeit, die sich in feinen Strukturen und Verdichtungen zeigen, machen den Entstehungsprozess sichtbar und geben dem Werk eine zeitliche Dimension. Die Schwerkraft spielt hier, wie in vielen Arbeiten des Künstlers, eine wesentliche Rolle: Die Farbe sinkt, verläuft, wird gelenkt und doch dem eigenen Rhythmus überlassen.

Das Bild ist somit mehr als eine Momentaufnahme – es ist das Ergebnis einer Auseinandersetzung mit dem Medium Malerei selbst. Es reflektiert Bewegung und Veränderung, die Vergänglichkeit der Geste und die Spuren der Zeit. In seiner warmen Farbigkeit und seinem lebendigen Duktus steht das Werk für eine unmittelbare, physische Erfahrung der Malerei, die sich zwischen Intuition und konzeptioneller Tiefe bewegt.

Konstantin Lischkoff-Knecht

Über Konstantin Lischkoff-Knecht

Herr Knecht studierte 2012 bis 2020 Freie Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München, bei Günther Förg und Jorinde Voigt.

Knecht nahm auch bei der Projektklasse Anne Imhof teil und stand in regem Austausch mit diversen Profesor*innen und Student*innen der Akademie.


Artist Statement

Meine künstlerische Reise ist tief verwurzelt im abstrakten Expressionismus, einem Stil, der sich durch spontane, emotionale und ungezügelte Ausdrucksformen auszeichnet. Die Werke von Pionieren wie Mark Rothko, Willem de Kooning, aber auch Künstler wie Cy Twombly und Georg Baselitz haben mein Verständnis und meine Wertschätzung für die rohe, unmittelbare Kraft der Farbe und Form maßgeblich geprägt.

In meinen Gemälden strebe ich danach, die Grenzen der visuellen Sprache auszuloten und die Emotionen und Gedanken, die mich bewegen, auf die Leinwand zu bringen. Der abstrakte Expressionismus bietet mir die Freiheit, mich jenseits der traditionellen Formen und Vorstellungen auszudrücken. Diese Stilrichtung erlaubt es mir, mit Farben, Texturen und Kompositionen zu experimentieren, um eine tiefe und oft intuitive Resonanz zu erzeugen.

Jede Leinwand ist für mich eine Schlachtbank, auf der ich mit inneren Konflikten, Gefühlen und Gedanken abrechne. Die Bewegung des Pinsels, das Fließen von Farbe und die groben Gesten spiegeln die Intensität und Spontaneität wider, die den Kern meiner Arbeit ausmachen. Der Faktor Zeit spielt bei der Entstehung eine ganz intime Rolle: Das Fließen der Farbe und das damit verbundene Entstehen des Bildes ist für mich ein Vergehen der unmittelbar verhandelten Zustände meines Innenlebens. Dieser Prozess wird der Betrachter*in letztlich unterschlagen – zu Gesicht bekommt die Betrachter*in lediglich das Urteil meines Prozesses. Durch diese ungefilterte künstlerische Ausdrucksweise strebe ich danach, die Betrachter*innen in eine Gefühls-Welt zu ziehen, die ebenso subjektiv und vielschichtig ist wie die menschliche Erfahrung selbst.

Der abstrakte Expressionismus hat mir nicht nur einen stilistischen Rahmen, sondern auch eine philosophische Grundlage gegeben. Er erinnert mich daran, dass Kunst nicht nur gesehen, sondern erlebt werden sollte – sie soll eine direkte und oft persönliche Verbindung zwischen dem Werk und dem Betrachter schaffen.


Ausstellungen (Auswahl):

2015 Polish Institute Platan / Latarka Gallery (Budapest)

2015 Salon Kennedy (Frankfurt)

2015 Kunstverein Wiesbaden (Wiesbaden)

2016 Katholische Akademie München (München)

2017 Lothringer 13 (München)

2017 Art Homes (München)

2018 Kunstarkaden (München)

2018 Haus 10 (Fürstenfeldbruck)

2023 Kunstarkaden (München)

2024 Kunstpavillon (München)


Foto von Konstantin Lischkoff-Knecht

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