SPACE: HORTUS DOMOS IV

Als ich an SPACE:Hortus Domos IV arbeitete, war mein Anliegen, einen Raum zu erschaffen, der nicht an physische Architektur gebunden ist – sondern einen inneren, imaginären Garten. Der Titel verweist bewusst auf das Lateinische: Hortus – der Garten, Domos – das Haus. Ein geschützter Ort des Wachstums, der Transformation, aber auch der Erinnerung.

In der Entstehung war mir wichtig, dass sich die Form nicht über die Linie, sondern allein durch Farbe, Licht und Rhythmus entfaltet. Ich bewege mich dabei bewusst in der Tradition der Abstraktion nach der Moderne – in einem Spannungsfeld zwischen Farbfeldmalerei, Lyrischer Abstraktion und gestischer Malerei. Künstler wie Helen Frankenthaler oder Per Kirkeby begleiten mich dabei gedanklich – nicht als Vorbilder, sondern als Impulsgeber für die Frage: Was kann ein Bild jenseits der Figur erzählen?

Die dunklen, teils pastos aufgetragenen Blauzonen kontrastieren mit zarten Haut- und Rosétönen. Diese Spannung erzeugt eine Bildarchitektur, die weder oben noch unten kennt – eine Schwebe, die ich als zutiefst kontemplativ empfinde. Zugleich durchziehen kleine leuchtende Einschlüsse in Grün und Türkis das Feld, wie organische Störungen oder Keimlinge. Sie bringen Bewegung, fast narrative Impulse ins Spiel.

Mich interessiert dabei, wie ein Bild zum atmenden Organismus wird – nicht statisch, sondern offen für Deutungen, für Assoziationen. Hortus Domos IV ist kein Fenster nach außen, sondern ein Raum, der sich im Sehen selbst öffnet – jedes Mal neu, je nach Blick, Licht, Stimmung. Es ist ein Garten im Inneren – unbetretbar und doch erfahrbar.